UN-Sicherheitsrat

Entscheidung um Sitz Lateinamerikas vertagt

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Nach 35 ergebnislosen Wahlgängen wurde der Wahlmarathon zwischen Venezuela und Guatemala um einen Sitz im UN-Sicherheitsrat vertagt.

In der Vollversammlung der Vereinten Nationen entschied deren Präsidentin am Donnerstag, die Abstimmung erst am kommenden Mittwoch fortzusetzen. Im 35. Wahlgang lag Guatemala zwar mit 103 zu 81 Stimmen vor Venezuela, verfehlte aber zum wiederholten Male die nötige Zweidrittelmehrheit.

Die beiden Länder bewerben sich um einen zum Jahreswechsel freiwerdenden nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat, der einem lateinamerikanischen Staat zusteht. Momentan wird er von Argentinien wahrgenommen. Die Bewerbung Guatemalas wird von den USA unterstützt.

In den meisten Wahlgängen bisher hat das Land mit 20 bis 30 Stimmen Abstand vor seinem ölreichen Konkurrenten gelegen, der vom entschiedenen US-Gegner Hugo Chavez regiert wird. Im September hatte Chavez US-Präsident George W. Bush vor der UN-Vollversammlung als Teufel bezeichnet, der bei seinem Auftritt Schwefelgeruch im Plenarsaal hinterlassen habe.

Venezuela bewertete das bisherige Abschneiden als Erfolg. "Herr Bolton hat es nicht geschafft, uns aus dem Rennen zu drängen", kommentierte Venezuelas UN-Botschafter Francisco Arias Cardenas den bisherigen Abstimmungsverlauf mit Blick auf seinen US-Kollegen John Bolton. Dieser sagte: "Die ehrenhafte Lösung würde darin bestehen, dass der seine Kandidatur zurückzieht, der 28 von 29 Abstimmungen verloren hat." Guatemalas Außenminister Gert Rosenthal sprach von einem "absurden Theater" und forderte eine längere Unterbrechung anstatt immer weiterer Wahlgänge.

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