Der Ex-Wirtschaftsminister war zuletzt Ehrenvorsitzender seiner Partei.
Der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff ist tot. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Sonntag aus Parteikreisen in Berlin. Zunächst hatte schon die deutsche Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf sein Büro über den Tod Lambsdorffs berichtet. Der ehemalige FDP-Vorsitzende und Wirtschaftsminister wurde 82 Jahre alt. Er starb den Informationen zufolge in einem Krankenhaus in Bonn. Er war von 1977 bis 1984 Bundesminister für Wirtschaft sowie von 1988 bis 1993 Bundesvorsitzender der FDP.
Wie sein Sohn Nikolaus der Nachrichtenagentur AP mitteilte, starb Lambsdorff im Kreise der Familie. Die genaue Todesursache war zunächst noch unklar. Nikolaus Graf Lambsdorff erklärte lediglich, sein Vater sei plötzlich und unerwartet gestorben. Termine für Trauerfeier und Beisetzung stünden noch nicht fest. In einer kurzen Erklärung von Lambsdorffs Büro hieß es, der 82-Jährige sei "von seinen vielfältigen Leiden erlöst worden".
Der am 20. Dezember 1926 in Aachen geborene Lambsdorff war 1972 in den Bundestag und den FDP-Parteivorstand eingezogen und 1977 zum deutschen Wirtschaftsminister unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt ernannt worden. 1982 betrieb er aktiv den Koalitionswechsel von den Sozialdemokraten zur christdemokratischen Union. 1984 trat er im Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre vom Ministeramt zurück. Von 1988 bis 1993 war er FDP-Vorsitzender