Der als Polizist verkleidete Attentäter sprengte sich im Gebäude in die Luft.
Ein als Polizist verkleideter Selbstmordattentäter hat sich in der stark gesicherten Zentrale des Welternährungsprogramms (WFP) in Islamabad in die Luft gesprengt und dabei mindestens fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Etliche Personen wurden bei der Explosion im Empfangsbereich der WFP-Vertretung am Montag verletzt. Aus dem Gebäude stieg Rauch auf, zahlreiche Fensterscheiben waren zu Bruch gegangen.
Zu den Hintergründen war zunächst nichts Näheres bekannt. Als Urheber wurden aber Kämpfer der Taliban oder der Al Kaida vermutet, die immer wieder Anschläge auf ausländische Einrichtungen verüben. Ein Polizeisprecher sagte, der Attentäter sei zwischen 22 und 25 Jahre alt gewesen. Unter den Opfern seien zwei Pakistanerinnen und ein Iraker, der für das WFP gearbeitet habe. Zwei der Verletzten schwebten in Lebensgefahr.
Polizei-Uniform
Innenminister Rehman Malik zufolge trug der
Angreifer eine Uniform der paramilitärischen Polizei. Er habe eine Wachmann
gefragt, ob er das Gebäude betreten könne, um dort auf die Toilette zu
gehen, erklärte Malik. Der Attentäter trug rund demnach acht Kilogramm
Sprengstoff bei sich.
Büros geschlossen
Das WFP erklärte wenige Stunden nach dem
Anschlag, dass alle Büros in Pakistan vorübergehend geschlossen würden. Der
stellvertretende Exekutivdirektor in der Zentrale der Organisation in Rom,
Amir Abdulla, zeigte sich erschüttert. "Das ist eine schreckliche Tragödie
für WFP und die gesamte humanitäre Gemeinschaft in Pakistan", sagte er.
"Diese Menschen haben den Armen und Bedürftigen in Pakistan im Kampf gegen
den Hunger beigestanden."
Nothilfeprogramm
Als Teil eines Nothilfeprogramms verteilt das
WFP nach eigenen Angaben etwa lebenswichtige Nahrungsmittel an zwei
Millionen pakistanische Zivilpersonen, die von dem Konflikt im
nordwestlichen Swat-Tal vertrieben worden waren.
Der neue Führer der pakistanischen Taliban, Hakimullah Mehsud, hat sich unterdessen vor Reportern geäußert. Er kündigte dabei als Vergeltung für die Angriffe der USA mit unbemannten Flugzeugen im Grenzgebiet zu Afghanistan Anschläge auf pakistanische und amerikanische Einrichtungen an. Mehsuds Treffen mit Reporten am Sonntag beendete Spekulationen, er sei bei Machtkämpfen innerhalb der Taliban getötet worden.