Ein zweiter Wahlgang wäre ein "Demokratiebeweis".
Frankreich hat sich klar für eine Stichwahl in Afghanistan ausgesprochen. Es sei "sehr wichtig", dass es einen zweiten Wahlgang gebe, "weil das ein Demokratiebeweis ist", sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner am Dienstag im Radiosender France Info. Er glaube, dass Amtsinhaber Hamid Karzai "weise genug" sein werde, eine Stichwahl zu akzeptieren. Aus seiner Sicht sei ein Stechen zwischen Karzai und seinem Herausforderer Abdullah Abdullah inzwischen "zu 95 Prozent wahrscheinlich".
Die afghanische Wahlbeschwerdekommission (ECC) hatte am Montag die Auszählungsergebnisse in 210 Wahllokalen für ungültig erklärt. Wie US-Wahlbeobachter mitteilten, könnte Karzai nach dem Abzug gefälschter Stimmen auf nur noch 48 Prozent kommen und damit die absolute Mehrheit verfehlen.