Flucht vor Rebellen

Franzosen im Tschad bereiten Evakuierung vor

Teilen

Noch herrscht Unklarheit über das Ausmaß des Rebellenvormarsches. Die Franzosen bereiten die Flucht vor.

Angesichts des Vormarschs tschadischer Rebellen auf N'Djamena hat die französische Botschaft am Freitagabend alle französischen Bürger aufgerufen, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Nach Angaben eines Botschaftssprechers gibt es seit Mitternacht drei Anlaufstellen für Ausreisewillige. Die ersten Franzosen trafen bereits in einem großen Hotel nahe des Flughafens ein.

Rebellen wollen N'Djamena einnehmen
Eine Allianz der drei wichtigsten Rebellengruppen rückt seit rund fünf Tagen unaufhörlich auf die Hauptstadt N'Djamena vor. Erst am Freitag stellten sich tschadische Regierungstruppen ihnen in den Weg. Rund 50 Kilometer vor N'Djamena lieferten sie sich heftige Gefechte. Beide Seiten beanspruchten später den Sieg für sich. Rebellenführer Timan Erdimi kündigte bereits an, seine Kämpfer würden noch am Morgen die Hauptstadt erreichen. Unklar war zunächst, wie weit die Aufständischen in der Nacht vorgedrungen waren. Mehrere tschadische Regierungsvertreter rechneten aber damit, dass die Front näherrücken werde.

Sarkozy berief Krisensitzung ein
In dem zentralafrikanischen Staat leben rund 1500 Franzosen, der überwiegende Teil von ihnen in der Hauptstadt. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy berief am Freitagabend ein Krisentreffen mit seinem Außenminister Bernard Kouchner, Verteidigungsminister Hervé Morin und dem Generalstabschef im Elysée-Palast ein, um über die Situation zu beraten. Frankreich hat mehr als 1100 Soldaten im Tschad stationiert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.