Bis 14.00 Uhr hat nur knapp ein Viertel der Stimmberechtigten am Urnengang teilgenommen.
Die sich in den frühen Morgenstunden abzeichnende geringe Beteiligung bei den Parlaments- und Kommunalwahlen im Kosovo hat sich am Nachmittag fortgesetzt. Nach Angaben der zentralen Wahlkommission haben bis 14.00 Uhr nur 24 Prozent der Stimmberechtigten am Urnengang teilgenommen. Bis 19.00 Uhr, wenn die Wahllokale schließen, wird mit einer Wahlbeteiligung von ungefähr 50 Prozent gerechnet.
Serben boykottieren Wahl
Die serbische Volksgruppe hat den
Boykott-Aufruf ihrer lokalen Politiker und Belgrads heute fast
hundertprozentig gefolgt. In den serbischen Kommunen im Norden der Provinz
wurde bis Nachmittag in den Wahllokalen nur ein Serbe, der Chef einer
lokalen Bürgervereinigung, registriert. Auch in den serbischen Enklaven im
Zentralkosovo konnten die Wähler an der Hand abgezählt werden.
Wintereinbruch bremst Wahlbeteiligung
Die niedrige
Wahlbeteiligung der albanischen Bevölkerungsmehrheit wird hauptsächlich mit
schlechtem Wetter und dem Einbruch des Winters begründet. Manch ein Analyst
hatte sie allerdings bereits vor dem Urnengang prognostiziert. Die
Wahlberechtigten würden damit auch ihre Unzufriedenheit mit der bisherigen
Politik vor allem im Sozial- und Wirtschaftsbereich zum Ausdruck bringen,
hieß es. In der UNO-verwalteten Provinz sind rund 60 Prozent der Bevölkerung
arbeitslos. Korruption und die Organisierte Kriminalität sind große Probleme
des Kosovo.
Der heutige Urnengang ist bis in die Nachmittagsstunden im Großen und Ganzen problemlos verlaufen.