Bush-Nachfolge

Giuliani will ins Weiße Haus

Teilen

New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani will 2008 US-Präsident werden. Er sammelt schon Spenden.

Er war "Mann des Jahres", in einer ersten Umfragen von cnn wollen ihn 28 Prozent der Amerikaner wählen.

Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani strebt offenbar ins Weiße Haus. Der 62-jährige Republikaner leitete bereits erste Schritte für eine Kandidatur ums Präsidentenamt ein. Er beantragte die Gründung eines Förderausschusses, der ihm das Sammeln von Spenden ermöglicht. Eine Sprecherin erklärte allerdings, Giuliani habe noch nicht entschieden, ob er sich tatsächlich bewerben wolle.

Amerikanischer Zilk
Gemäß dem vierseitigen Antrag, den die Nachrichtenagentur AP am Montag einsehen konnte, soll der Ausschuss Giuliani - vom Typ her eine Art amerikanischer Helmut Zilk - im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ermöglichen, seine Chancen für die Wahl in zwei Jahren auszuloten. "Wir haben die notwendigen rechtlichen Schritte unternommen, damit eine Organisation eingesetzt und Geld gesammelt werden kann, um eine mögliche Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2008 zu untersuchen ", sagte Giulianis Sprecherin Sunny Mindel.

Giuliani selbst erklärte auf die Frage nach einer möglichen Bewerbung bisher immer, er wolle die Teilwahlen zum Kongress abwarten. Bei diesen Wahlen erlitten die Republikaner vergangene Woche eine empfindliche Niederlage.

Kult-Bürgermeister
Als New Yorker Bürgermeister verschaffte sich Giuliani nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im gesamten Land große Achtung. Das US-Magazin "Time" kürte ihn zum " Mann des Jahres". Sein besonnenes und zugleich entschlossenes Auftreten nach den Anschlägen machte Giuliani für seine Landsleute zum Helden. Nach rund acht Jahren schied er Ende 2001 aus dem Amt. In seiner Bilanz konnte er insbesondere auf einen Rückgang der Kriminalität in New York verweisen.

Im Jahr 2000 bewarb sich Giuliani gegen Hillary Clinton um einen Senatorenposten. Wegen einer Krebserkrankung und der Aufsehen erregenden Trennung von seiner Frau zog er seine Kandidatur zurück.

Für Homo-Ehe
Politisch gilt Giuliani als moderat. Er unterstützt striktere Waffengesetze, Homo-Ehen, embryonale Stammzellenforschung und das Recht auf Abtreibung. Diese Standpunkte laufen der Mehrheit der konservativen republikanischen Basis zuwider.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.