UN-Generaldebatte in New York hat begonnen.
New York. UN-Generalsekretär António Guterres hat zum Auftakt der Generaldebatte der Vereinten Nationen vor einer Eskalation der Lage in der Golfregion gewarnt. Nach den Luftangriffen auf saudi-arabische Ölanlagen bestehe die "alarmierende Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts am Golf", sagte Guterres am Dienstag in New York in seiner Rede bei dem Treffen von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.
Guterres warnte, dass angesichts der angespannten Lage am Golf nur eine "kleine Fehlkalkulation" zu einer "größeren Konfrontation" führen könne. Deswegen müsse die internationale Gemeinschaft alles ihr Mögliche tun, um "auf Vernunft und Zurückhaltung zu dringen".
Seit den Luftangriffen von Mitte September auf zwei Ölanlagen des saudi-arabischen Staatskonzerns Aramco haben sich die Spannungen zwischen Washington und Teheran nochmals massiv verschärft. Washington wie auch Riad machen Teheran für die Angriffe verantwortlich. Als Antwort auf die Luftangriffe kündigte die US-Regierung an, ihre Streitkräfte in der Region erneut zu verstärken.
Guterres bezeichnete die Luftangriffe auf die Ölanlagen als "völlig inakzeptabel". Er machte jedoch keine Aussage dazu, wer hinter den Luftangriffen steckt. Teheran bestreitet jegliche Verantwortung für die Attacken. Zu den Angriffen bekannt hatten sich die Houthi-Rebellen aus dem Jemen, die vom Iran unterstützt werden. Im jemenitischen Bürgerkrieg kämpfen die Houthi-Rebellen gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition.
Mit großer Spannung erwartet wurde die Rede von US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung, er sollte kurz nach Guterres sprechen.
Es gab Spekulationen, dass Trump trotz der Luftangriffe am Rande der UN-Debatte mit dem iranischen Staatschef Hassan Rouhani zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen könnte. Rouhani wird am Mittwoch vor der UN-Vollversammlung sprechen.
Trump hatte am Montag ein Treffen mit Rouhani nicht ausgeschlossen. Der französische Staatschef Emmanuel Macron hatte angekündigt, ein solches Treffen nach Möglichkeit vermitteln zu wollen.
Zu den Rednern am ersten Tag der Generaldebatte am Dienstag sollten auch der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro und Emmanuel Macron gehören.