Die Sicherheitsfirma des Geheimdienstes BND wird von ehemaligen CIA-Männern geführt. Biometrische Daten könnten den Besitzer gewechselt haben.
Beim deutschen Bundesnachrichtendienst sorgt man sich, dass der US-Geheimdienst CIA sensible Daten über Mitarbeiter der BND-Auswertungsabteilung in Berlin-Lichterfelde erhalten haben könnte. Die mögliche Sicherheitslücke betrifft laut "stern" das System für eine biometrische Zugangskontrolle zu dem BND-Standort. Das Sicherheitssystem hat eine Bochumer Firma geliefert und installiert, sie gehört seit Februar 2004 einem US-Unternehmen mit "auffälliger Nähe" zur CIA.
Ex-CIA-Männer als Manager
Zu den Managern dieses - früher
als "Viisage" und heute als "L-1 Identity Solutions" firmierenden -
US-Unternehmens zählte seit 2002 ein früherer "Director of European
Analysis" der CIA. Misstrauisch wurde man beim BND aber erst, als Ende 2005
der frühere CIA-Chef George Tenet einen Direktorenposten bei "Viisage"
einnahm. Da gingen die roten Lampen an.
Kooperation beendet?
Unterdessen lässt der BND die Bochumer Firma
nicht einmal mehr zur Wartung an das System. Laut BND-Chef Ernst Uhrlau
wurde die Zusammenarbeit mit der Firma eingestellt, sofort nachdem die
Bochumer Anfang 2004 von der US-Firma übernommen wurden. Urhlaus
Version wird von einem "L-1"-Manager bestritten. Demnach hat man
Mitte 2004 vertragsgemäß die Installation des Systems beendet und leistet
bis heute technische Unterstützung für den Hauptauftragnehmer Siemens.
Sowohl BND als auch "L-1" versichern, dass keine Informationen über BND-Mitarbeiter an die CIA gegangen sind.