Arnold Schwarzenegger hat mit seinem Körper Politik gemacht. Seit er auf Krücken geht, wird sein Körper zum Gegenstand der Politik.
Im Juli feiert Arnold Schwarzenegger seinen 60. Geburtstag und das nicht ganz auf körperlicher Höhe. Seit seinem Skiunfall stützt sich der „Governator“ nicht auf seinen Körper aus Stahl, sondern auf Krücken aus Stahl. „Die Zeit jagt ihn und sie holt ihn ein“, kommentiert die LA Times zynisch zum Eingang einer Abrechnung mit Schwarzenegger und dem Körperkult, der ihn an die Spitze Hollywoods und in die Politik gebracht hat.
Nun stehe er da mit einer künstlichen Hüfte, künstlichen Herzklappen, einer reparierten Schulter und einer gebrochenen Leiste. Ein „bionischer Mann“ sei er, meinte der einstige Action-Held und Fitness-Guru von US-Präsident Ronald Reagan selbstironisch und spielte damit auf die Mischung aus biologischen und technischen Komponenten seiner Physis an.
Politik des Körpers
Die Medien sehen das weniger ironisch:
Der Erfolg seines „politischen Körpers“ habe sich nicht in der „Politik des
Körpers“ wiederholt. Schwarzenegger wirke müde und habe seinen
Terminkalender kräftig zurechtstutzen müssen, um die tägliche Arbeit zu
bewältigen, höhnt die L.A. Times.
Vorbei sei auch die Zeit, wo er zweimal am Tag Gewichte stemmen konnte. Von Joggen und Motorradfahren muss Schwarzenegger ebenso absehen. Schonung ist angesagt, für den Mann, dessen Actionhelden keine Verletzung schlimm genug sein konnte.
Diskussionen über seinen Gesundheitszustand will er trotzdem nicht aufkommen lassen. Schwarzeneggers Leibarzt, Kevin Ehrhart, ging an die Öffentlichkeit und bescheinigte dem Gouverneur „perfekte Gesundheit“. Er sei gesünder als die meisten Menschen seines Alters, meinte Ehrhart. Und das immerhin um ganze fünf Prozent.