Korea-Konflikt

Insel-Beschuss: Seoul fordert Aufklärung

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Südkorea stellt Bedingungen für den Dialog mit Nordkorea.

Nach neuen Entspannungssignalen aus Nordkorea hat Südkorea seine Bedingungen für eine Wiederaufnahme eines Dialogs bekräftigt. Das Vereinigungsministerium in Seoul warf dem kommunistischen Nachbarland am Montag vor, es habe Gespräche nur vorgeschlagen, um wirtschaftliche Unterstützung und andere Hilfe zu erhalten.

Insel-Beschuss soll aufgeklärt werden
Als Antwort auf offizielle Schreiben aus Pjöngjang machte das Ministerium die Klärung des Beschusses der südkoreanischen Insel Yonpyong durch Nordorea zur Bedingung eines Dialogs. Auch müsste bei Unterredungen zwischen den Regierungen der Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms zur Sprache kommen.

Südkorea plant enge Kooperation mit Japan
Aus gemeinsamer Sorge vor der Entwicklung in Nordkorea wollen Südkorea und Japan militärisch enger zusammenarbeiten. Erste militärische Abkommen werden angestrebt, teilten der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan-jin und sein japanischer Amtskollege Toshimi Kitazawa am Montag bei einem Treffen in Seoul mit. Die japanische Besetzung der koreanischen Halbinsel hatte lange Zeit das Verhältnis beider Länder belastet.

Seoul fordert Zugeständnisse
Im Verhältnis zu Nordkorea forderte Seoul erheblich Zugeständnisse des Regimes in Pjöngjang. Falls ein ernsthafter Dialog zustande kommen soll, müsse Pjöngjang die Verantwortung für die Versenkung des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" im März und den Angriff auf Yonpyong im November des vergangenen Jahres übernehmen. Das erklärte das Ministerium in Seoul. Auch müsse sich der Norden zur atomaren Abrüstung entschlossen zeigen. "Zu diesem Zweck schlagen wir ein Treffen zwischen den Regierungen von Süd- und Nordkorea vor."

Nordkorea zuletzt versöhnlich
Fast sieben Wochen nach seinem Angriff auf die Insel hatte sich Nordkorea zuletzt wieder versöhnlich gezeigt und wiederholt über seine staatlichen Medien zu einem Dialog aufgerufen. Für die Aufnahme solle es keine Vorbedingungen geben. Seoul hatte jedoch die Vorschläge unter anderem als nicht ernsthaft bezeichnet.

Die jüngsten Vorschläge aus Nordkorea beinhalteten im Grund nichts Neues, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums. Am Montag sandte Nordkorea den Angaben zufolge ein Schreiben an das Vereinigungsministerium, den südkoreanischen Rot-Kreuzverband und den Leiter eines gemeinsamen Büros für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das sich in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong befindet.

Nordkorea schlägt Treffen vor
Demnach schlug das nordkoreanische Asien-Pazifik-Friedenskomitee ein Treffen auf Arbeitsebene am 27. Jänner in Kaesong vor, um über künftige Gespräche zwischen hochrangigen Regierungsbeamten zu beraten. Außerdem könnten am 1. Februar in der südkoreanischen Grenzstadt Munsan wieder Rot-Kreuz-Gespräche stattfinden. Das Verbindungsbüro des nordkoreanischen Roten Kreuzes solle außerdem im Waffenstillstandsort Panmunjom an der Grenzlinie zwischen beiden Ländern wieder geöffnet werden.

Die Spannungen waren durch den Inselangriff am 23. November gewachsen. Bei dem Beschuss der Insel, die nahe der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer liegt, waren vier Südkoreaner getötet worden. Südkorea macht Nordkorea auch für den Untergang eines seiner Kriegsschiffe im März des vergangenen Jahres verantwortlich. 46 Soldaten waren damals ums Leben gekommen. Nordkorea weist eine Verwicklung zurück.

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