Palästinenser

Abbas verurteilt Gewalt gegen Zivilisten auf beiden Seiten

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Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas verurteilt grundsätzlich Gewalt gegen Zivilisten.

"Wir lehnen die Praxis, Zivilisten zu töten oder sie zu misshandeln, auf beiden Seiten ab, weil sie gegen Moral, Religion und internationales Recht verstößt", wird Abbas von der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman am Donnerstag zitiert.

Abbas habe zudem die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten gefordert. Auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas in Israel ging er jedoch laut dem Bericht nicht direkt ein. Der Palästinenser-Präsident war von mehreren westlichen Staaten zu einer Verurteilung der Taten aufgefordert worden.

Blinken reist wegen Geiseln nach Katar

US-Außenminister Antony Blinken reist indes am Freitag nach Katar. Dort werde er hochrangige Vertreter des Golfstaates treffen, sagt ein hochrangiger US-Beamter. Bei dem Treffen dürfte es insbesondere um das Schicksal der Geiseln im Gazastreifen gehen. Katar unterhält enge Kontakte zur radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas und hatte angekündigt, einen Gefangenenaustausch vermitteln zu wollen.

Die Palästinenser-Regierung arbeitet indes nach eigener Darstellung mit Ägypten daran, Korridore für die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen zu öffnen. In einer Erklärung fordert Ministerpräsident Mohammed Shtajjeh zudem ein sofortiges Ende der "Verbrechen der israelischen Armee und Siedler".

Situation im Gazastreifen "katastrophal"

Unterdessen warnt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nach der Blockade durch Israel infolge der Hamas-Angriffe vor einer Nahrungsmittel- und Wasserknappheit im Gazastreifen. "Die Situation im Gazastreifen ist katastrophal, denn die Lebensmittel- und Wasservorräte sind begrenzt und gehen schnell zur Neige", sagt Brian Lander, stellvertretender Leiter des WFP-Notfallprogramms.

Israel setzt totale Blockade durch

Israel hatte am Montag die Maßnahmen gegen den von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen verschärft. Verteidigungsminister Yoaw Gallant kündigte eine "totale Blockade" des Gebiets an. Dies schließt ein Einfuhrverbot für Lebensmittel und Treibstoff ein, auch die Stromversorgung ist betroffen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IRCRC) teilt mit, dass der Treibstoff für die Generatoren der Krankenhäuser im Gazastreifen in Kürze zur Neige gehen würde. Seine Vorräte an Hilfsgütern und Medikamenten im Gazastreifen steckten mangels eines sicheren Transports fest.

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