Nachdem Berlusconi eine neue Partei der Freiheit gegründet hat, werfen ihm seine ehemailge Weggefährten Populismus vor.
Das italienische Oppositionsbündnis Haus der Freiheiten um Silvio Berlusconi liegt in Trümmern. Knapp eine Woche nach der Ankündigung des TV-Zaren, er werde seine konservative Gruppierung Forza Italia in der neuen Partei der Freiheit auflösen, ist das Oppositionsbündnis in die Brüche gegangen. Berlusconi und seine Verbündeten, die rechte Alleanza Nazionale um Ex-Außenminister Gianfranco Fini, und die christdemokratische UDC, machen sich gegenseitig für die politischen Fehler der vergangenen Monaten verantwortlich, die das Überleben der Regierung um Romano Prodi begünstigt hätten.
Berlusconi will erpresst worden sein
Berlusconi beschuldigte
seine Verbündeten, ihn während seiner Regierungszeit (2001-2006) politisch
erpresst zu haben. Die Verbündeten und ihr ständiges Gezanke hätten ihm die
Parlamentswahl 2006 gekostet. AN und UDC hätten seine Strategie des Sturzes
von Romano Prodi nicht unterstützt, sagte Berlusconi nach Angaben
italienischer Medien vom Montag.
"Propaganga und Populismus"
AN und UDC hatten
vergangene Woche ausgeschlossen, dass sie in der neuen Partei der Freiheit
Berlusconis aufgehen werden, wie es sich der TV-Magnat gewünscht hätte.
Berlusconi hatte für eine einheitliche Mitte-Rechts-Partei mit UDC und AN
gearbeitet, doch die Parteichefs der beiden Gruppierungen stemmten sich
vehement gegen dieses Projekt. In einem am vergangenen Freitag
veröffentlichten Schreiben warfen Fini und UDC-Chef Pier Ferdinando Casini
Berlusconi "Propaganda und Populismus" vor.
Berlusconi flüchtet vor der Wahrheit
Die UDC verlangte von
Berlusconi mehr "Bescheidenheit". Schließlich habe er während seiner
Regierungszeit seine eigenen Interessen verfolgt, sagte Casini. "Berlusconi
sind die Nerven durchgebrannt. Er flüchtet vor der Wahrheit, dass seine
Opposition gescheitert ist, und will uns demütigen", so Casini. Die UDC
plant laut Gerüchten einen Zusammenschluss mit der AN, die sich somit ein
neues Ansehen als gemäßigte Partei aufbauen will.