Japan hat beschlossen, die logistische Unterstützung der US-Truppen in Afghanistan zu beenden. Innenpolitisch gilt dies als Erfolg der Opposition.
Japan wird am Donnerstag seine Schiffe zurückbeordern, die es zur logistischen Unterstützung der US-Truppen in Afghanistan in den Indischen Ozean enstandt hat. Regierungssprecher Nobutaka Machimura sagte, Verteidigungsminister Shigeru Ishiba werde die entsprechende Order um 15.00 Uhr Ortszeit (07.00 Uhr MEZ) erteilen.
Die konservative Regierung in Tokio reagiert damit auf die Weigerung der Opposition, der Verlängerung des am 1. November auslaufenden Mandats für den Afghanistan-Einsatz zuzustimmen. Seit der Wahl zum Oberhaus im Juli verfügt die Mitte-links-Opposition dort über die Mehrheit.
Grund für Rücktritt von Regierungschef
Die
Nicht-Verlängerung des Mandats war einer der Gründe für den Rücktritt von
Regierungschef Shinzo Abe im September. Der jetzige Ministerpräsident Yasuo
Fukuda und sein Verteidigungsminister hatten sich für die Fortsetzung der
umstrittenen logistischen Unterstützung für die NATO-geführten Truppen in
Afghanistan und das Sicherheitsbündnis mit den USA ausgesprochen. Japanische
Schiffe halfen bei der Betankung von in Afghanistan eingesetzten Flugzeugen.
Das offiziell pazifistische Japan hatte nach den Anschlägen in den USA vom
11. September 2001 eine Gesetzgebung in Kraft gesetzt, derzufolge es am
US-geführten "Kampf gegen den Terror" teilnehmen kann.