25% gefälscht

Karzai mit absoluter Mehrheit

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1,1 Mio davon sollen auf den Amtsinhaber Karzai entfallen.

Bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Afghanistan hat Amtsinhaber Hamid Karzai nach dem vorläufigen Endergebnis die absolute Mehrheit erreicht. Ungeachtet massiver Betrugsvorwürfe teilte die Wahlkommission (IEC) am Mittwoch mit, Karsai habe bei der Abstimmung vor knapp vier Wochen 54,6 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein wichtigster Herausforderer Abdullah Abdullah komme auf 27,8 Prozent.

Neuauszählung
Vor einem amtlichen Endergebnis müssen nach einer Anordnung der UN-unterstützten Beschwerdekommission (ECC) aber die Stimmen aus knapp zehn Prozent der Wahllokale neu ausgezählt und überprüft werden. Erst dann kann ein Sieger erklärt werden. Die Überprüfung wird nach ECC-Angaben Wochen dauern.

Wahlbetrug
Bei der Präsidentschaftswahl sind nach Angaben der EU-Wahlbeobachter mehr als ein Viertel der ausgezählten Stimmen gefälscht oder zumindest verdächtig. Betroffen seien 1,5 Millionen der insgesamt 5,5 Millionen Stimmen, sagte die stellvertretende Missionschefin Dimitra Ioannou. Diese Stimmzettel müssten nun überprüft werden. 1,1 Millionen davon entfielen auf Amtsinhaber Hamid Karzai, 300.000 auf seinen wichtigsten Herausforderer, Ex-Außenminister Abdullah Abdullah.

Die Veröffentlichung des Ergebnis sei ein Fehler, sagte der Chef der EU-Beobachter, Phillipe Morrillon. Die EU-Mission habe die IEC dazu aufgerufen, vor der endgültigen Prüfung aller Betrugsvorwürfe keine weiteren Ergebnisse zu veröffentlichen, da derzeit niemand den Wahlsieg glaubhaft für sich beanspruchen könne.

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