US-Wahl

Kein Ende des Zweikampfs in Sicht

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Auch nach dem Mini-Sieg Obamas in Guam zeichnet sich kein Ende im Zweikampf mit Clinton an.

Kurz vor den wichtigen Vorwahlen in den US-Bundesstaaten North Carolina und Indiana zeichnet sich kein rasches Ende des Zweikampfes der demokratischen Bewerber Hillary Clinton und Barack Obama ab. Die Ex-First Lady, die bei den Delegiertenstimmen hinterherhinkt, bekräftigte am Sonntag, dass sie unabhängig vom Abstimmungsergebnis an diesem Dienstag in den beiden Staaten im Rennen bleiben wolle. Obama ließ ebenfalls keinen Zweifel daran, dass er auch im Fall einer doppelten Niederlage weitermachen würde. Insgesamt stehen bei der demokratischen Kandidatenkür noch acht Abstimmungen an, die letzten am 3. Juni.

Mini-Sieg Obamas
Am Samstag (Ortszeit) hatte Obama einen Mini-Erfolg errungen. Bei der Vorwahl auf der kleinen Pazifikinsel Guam schlug er Clinton mit einem hauchdünnen Vorsprung von sieben Stimmen. US-Medien werteten das extrem knappe Ergebnis am Sonntag als Spiegelbild der tiefen Spaltung im demokratischen Lager. Obama kam in Guam auf 2.264 Stimmen oder 50,1 Prozent, Clinton erhielt 2.257 Stimmen oder 49,9 Prozent.

Angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens der beiden Bewerber war das Ergebnis mit Interesse erwartet worden, obwohl lediglich acht Delegierte mit jeweils nur einer halben Stimme für den Nominierungsparteitag Ende August zu gewinnen waren. Der knappe Ausgang bedeutet, dass sich beide die Delegiertenstimmen teilen. Jeder erhält zwei hinzu.

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Symbolischer Rückenwind
Experten hatten darauf verwiesen, dass ein Sieg in dem US-Territorium mit seinen 175.000 Einwohnern trotz der zahlenmäßig geringen Bedeutung dem jeweiligen Bewerber zumindest symbolisch etwas Rückenwind für die Vorwahlen am Dienstag geben könnte. In North Carolina führt in Umfragen Obama. Aber Clinton hat demnach den einst zweistelligen Vorsprung ihres Konkurrenten auf sieben bis neun Prozentpunkte verringern können. In Indiana zeichnet sich wiederum ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, mit leichtem Vorteil für Clinton.

Fest steht bereits, dass weder Obama noch Clinton bei den noch verbliebenen Vorwahlen die für die Nominierung nötige Mehrheit der Delegiertenstimmen erreichen werden. Scheidet keiner der Bewerber freiwillig aus, dürfte die Entscheidung über die Spitzenkandidatur den etwa 800 "Superdelegierten" zufallen. Das sind zumeist Parteifunktionäre und Amtsträger, die nicht an die Vorwahlergebnisse gebunden sind. Bisher hat Clinton 20 mehr auf ihre Seite ziehen können als Obama. Etwa 270 der "Superdelegierten" haben bisher noch nicht Position bezogen.

"Werden eine einige Partei sein"
Sowohl Clinton als auch Obama versicherten am Sonntag, dass sie im Fall ihrer eigenen Niederlage den jeweils anderen mit aller Kraft als Kandidaten unterstützen würden. "Wir werden eine einige Partei sein", sagte Clinton in einem Interview des Senders ABC. "Ich werde alles tun, damit ein Demokrat (bei der Präsidentschaftswahl am 4. November) gewinnt", versprach Obama seinerseits in einer NBC-Sendung.

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