Vier Lords wären angeblich bereit für Schmiergeldzahlungen gewesen, gegen ein kleines Vermögen wollten sie sich für Gesetzesänderungen einsetzen.
Der britische Premierminister Gordon Brown hat die vollständige Aufklärung einer angeblichen Korruptionsaffäre im Oberhaus des britischen Parlaments gefordert. "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen", sagte Brown am Montag in London. Er bezeichnete die Vorwürfe als "sehr schwerwiegend". Die Zeitung "Sunday Times" hatte am Sonntag berichtet, vier Mitglieder des "House of Lords" seien gegen angebliche Angebote von Schmiergeldzahlungen bereit gewesen, sich für Gesetzesänderungen einzusetzen. Die vier "Lords", darunter zwei Ex-Minister der regierenden Labour Party, hatten sich dem Bericht zufolge mit Journalisten des Blattes getroffen, die sich als Mitarbeiter eines ausländischen Unternehmens ausgegeben hatten.
Die vier Oberhaus-Mitglieder waren demnach bereit, sich für eine Zahlung von 24.000 bis 120.000 Pfund (rund 26.000 bis 127.000 Euro) pro Jahr für die Interessen der angeblichen Geschäftsleute einzusetzen. Die Vorsitzende des Oberhauses, Janet Royall, kündigte eine Untersuchung an. Die vier Lords wiesen sämtliche Vorwürfe zurück. Dem britischen Oberhaus gehören auf Lebenszeit ernannte Adelige, Bischöfe der anglikanischen Kirche und die obersten Richter des Landes an.