Bankenpleite

Obama und McCain wollen neues US-Finanzsystem

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Bei Wahlsieg: Die US-Präsidentschaftskandidaten Obama und McCain haben angekündigt, das US-Finanzsystem reformieren zu wollen.

"Ich glaube, wir müssen schnell handeln, denn ich vermute, dass das schwindende Vertrauen in die Kreditmärkte, in die Finanzmärkte nicht sofort zurückkehren wird", sagte der Demokrat Obama am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Regelwerk für die Wall Street müsse umfassend überarbeitet werden. Ohne Details zu nennen, kündigte Obama eine Verschärfung der Finanzmarktaufsicht und Maßnahmen zur Schaffung einer größeren Transparenz auf den Märkten an.

Finanzminister mit mehr Macht
Zur Hypothekenkrise sagte Obama, möglicherweise müsse die Regierung kurzfristig weitere Schritte unternehmen. Obama hatte schon vor einem Jahr eine Modernisierung des amerikanischen Finanzsystems gefordert. Der Demokrat versprach auch, einen Finanzminister "mit außerordentlicher Befähigung" ernennen zu wollen, der sich in Politik und der Finanzwelt gut auskenne und seine Ansicht teile, dass das Wirtschaftswachstum nicht nur den Bestverdienenden zugute kommen dürfe, sondern auch der Mittelschicht.

Die Wirtschaftsberaterin des Republikaners McCain, Carly Fiorina, sagte Reuters in einem Telefoninterview, die Reformen würden innerhalb der ersten 100 Tage seiner Präsidentschaft angegangen. Gegenwärtig gebe es einen Fleckerlteppich verschiedener Agenturen, die zusammengeführt und mit mehr Vollmachten ausgestattet werden müssten, erklärte die ehemalige Chefin von HP. "Die Regulierungsstrukturen in Washington für die Wall Street sind inzwischen etwa 70 Jahre alt." Sie warf der US-Börsenaufsicht SEC vor, auf die jüngsten Turbulenzen nicht richtig reagiert zu haben.

Obama und McCain liegen in Umfragen faktisch gleichauf. Der Nachfolger von US-Präsident George W. Bush wird am 4. November gewählt und am 20. Jänner ins Amt eingeführt.

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