Hautkrebs?

Zweifel an McCains Gesundheitszustand

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat ist bereits viermal wegen Hautkrebs operiert worden. Ärzte zweifeln an seiner Genesung.

Mediziner in den USA haben starke Zweifel angemeldet, ob der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain wirklich so gesund ist, wie er behauptet. Insbesondere seine mehrfach aufgetauchte Hautkrebs-Erkrankung sorgt für neuen Gesprächsstoff, berichtet "Spiegel Online" am Montag.

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Zwischen 1993 und 2002 wurde McCain viermal wegen eines bösartigen Melanoms behandelt. Im Jahr 2000 musste ein Melanom gemeinsam mit einer größeren Menge Haut an seiner linken Gesichtshälfte entfernt werden. Die geschwollene Wange McCains ist die heute noch sichtbare Spur des bisher größten Eingriffs.

Die an der Operation beteiligten Ärzte der Mayo Clinic in Scottsdale (US-Bundesstaat Arizona) waren vor acht Jahren zu dem Schluss gekommen, dass der Hautkrebs lokal begrenzt gewesen sei und eine nur geringe Gefahr einer Rückkehr der Krankheit bestehe. Doch andere Mediziner sehen das anders - und fühlen sich durch McCains restriktiven Umgang mit seinen Krankenakten in ihrem Verdacht bestärkt.

Fehldiagnose?
Die Vermutung der Kritiker: Die Ärzte der Mayo Clinic haben möglicherweise eine Fehldiagnose gestellt. Das Melanom könnte die Metastase eines nicht erkennbaren Tumors gewesen sein - was bedeuten könnte, dass sich der Krebs schon in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat. Das maligne Melanom, auch Schwarzer Hautkrebs genannt, kann innere Organe wie etwa das Herz befallen.

Dermatologen teilen die Krankheit in vier Stadien und zusätzliche Unterstadien ein. Die Ärzte McCains kamen vor acht Jahren zu dem Schluss, dass sich ihr prominenter Patient im Stadium IIa befunden habe. Doch die Kritiker gehen eher vom Stadium IIIb aus. Der Unterschied ist, dass der Krebs dann nicht mehr lokal, sondern regional ausgebreitet gewesen wäre. Zudem entfernten sie bei der Operation vor acht Jahren 30 Lymphknoten - eine aggressive Herangehensweise, die meist nur bei einem Melanom im dritten Stadium angewandt wird.

Gravierende Auswirkungen
Die Frage nach dem Stadium hat gravierende Auswirkungen für McCains Prognose. Statistisch gesehen haben Melanom-Patienten im Stadium II eine etwa 70-prozentige Chance, fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein. Hat der Krebs bereits das Stadium III erreicht, sinkt die Überlebenschance auf rund 40 Prozent.

McCains Mediziner glauben, das Risiko der Bildung eines metastasierenden Melanoms liege "im einstelligen Prozentbereich". Die New Yorker Hautärztin Wendy Epstein aber taxiert McCains Überlebenschancen für die zehn Jahre nach dem Eingriff von 2000 auf 36 bis 56 Prozent. Zwar hat McCain schon acht dieser zehn Jahre überlebt.

"Aber Krebsexperten sehen das zehnte Jahr als wichtige statistische Grenze an", schrieb "New York Times"-Autor Lawrence Altman, der selbst Mediziner ist. Zudem sei das maligne Melanom weniger berechenbar als die meisten anderen Krebsarten. Manchmal könne es noch nach 15 oder gar 20 Jahren zurückkehren.

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