Die Putschisten in Mauretanien haben nach eigenen Angaben den gefangen genommenen Ministerpräsidenten Yahya Ould Ahmed Waqef wieder freigelassen.
Ebenso wirden drei weitere ranghohe Mitglieder der gestürzten Regierung freigelassen. Dabei handle es sich um Innenminister Mohamed Ould R'zeizim, den Leiter des Wirtschaftsrats Ahmed Ould Sidi Baba sowie den für Flüchtlingsfragen zuständigen Minister Moussa Fall, teilten die neuen Militärmachthaber am Montag in einer Erklärung mit. Über den ebenfalls inhaftierten Staatspräsidenten Sidi Sheikh Ould Abdallahi machten sie keine Angaben.
Keine Angaben über Schicksal des Präsidenten Abdallahi
Die
Putschisten kündigten rasche Neuwahlen an. Die Präsidentengarde hatte in der
vergangenen Woche die Macht in dem westafrikanischen Wüstenstaat an sich
gerissen. Bis zur Wahl einen neues Präsidenten soll das Land von einem
elfköpfigen Staatsrat aus führenden Militärs regiert werden, wie die Junta
verkündete.
Präsident Abdallahi wurde im März 2007 das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt seines Landes seit gut zwei Jahrzehnten. Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr lag er jedoch im Streit mit dem Parlament, das ihm eine Annäherung an radikale Islamisten, Beziehungen zu den Verbündeten eines früheren Diktators sowie Korruption und Missbrauch von Geldern vorwarf.
Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 gab es in dem überwiegend von Arabern bewohnten Land mehr als zehn Putsche oder Putschversuche. In Mauretanien leben 3,4 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in bitterer Armut. 2006 wurden in dem Land jedoch Ölquellen entdeckt.