Die deutsche Kanzlerin sollte bei ihrem Truppenbesuch in Afghanistan Anfang April getötet werden. Sie entging dem Anschlag offenbar nur knapp.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bei ihrem Truppenbesuch in Afghanistan Anfang April nach einem Bericht von "Bild.de" nur knapp einem gezielten Mordanschlag der radikal-islamischen Taliban entgangen. Man beruft sich dabei auf das "Gemeinsame Internetzentrum" (GIZ) der deutschen Sicherheitsbehörden. Dem Zentrum liege eine Auswertung des arabischsprachigen Online-Magazins der Taliban, Al-Somood, zugrunde.
20 Minuten zu spät
Darin spreche der Militärverantwortliche
der Taliban für die Provinz Kundus, Mullah Barijalai, von einer kalkulierten
Aktion gegen die Kanzlerin während ihres streng geheimen Besuchs im
Bundeswehr-Camp am 6. April. Der Flughafen von Mazar-i-Sharif war 20 Minuten
nach dem Abflug der deutschen Regierungschefin mit Raketen beschossen
worden. Verletzt wurde niemand.
Taliban-Spion in deutschem Camp?
Dem Militärverantwortlichen
zufolge behaupteten die Taliban, sie hätten über eigene
"nachrichtendienstliche Informationen" über den Aufenthalt der Kanzlerin
verfügt. Deshalb schließen Sicherheitskreise ein Informationsleck bei der
Bundeswehr in Kundus nicht aus. "Bild.de" zitiert einen Sicherheitsexperten
mit den Worten: "Möglicherweise gibt es im deutschen Camp einen
Taliban-Spion."
Seitens der deutschen Bundesregierung war zunächst keine Stellungnahme zu erreichen. Auch beim Besuch des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier Ende April hatte es zwei Anschläge der Taliban auf deutsche Soldaten in Kundus gegeben, bei denen ein Soldat getötet wurde. Allerdings hielt sich der Minister zum Zeitpunkt der Gespräche nicht in Kundus, sondern in der Hauptstadt Kabul auf.