Israel brachte einen Frachter mit Waffen auf - Hisbollah und der Iran leugnen eine Verbindung.
Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon hat jegliche Verbindung mit dem von der israelischen Marine aufgedeckten Waffenschmuggel zurückgewiesen. "Die Hisbollah dementiert kategorisch jede Verbindung mit den Waffen, die der zionistische Feind angeblich auf dem Schiff Francop gefunden hat", erklärte die Miliz am Donnerstag in Beirut. Zugleich warf sie Israel Piraterie in internationalen Gewässern vor.
Hunderte Tonnen Waffen
Die israelische Armee hatte nach eigenen
Angaben in der Nacht zu Mittwoch Dutzende Container mit mehreren hundert
Tonnen Waffen und Munition auf einem Schiff im Mittelmeer entdeckt. Die Ware
aus dem Iran sei für die Hisbollah bestimmt gewesen, sagte die Nummer zwei
der Kriegsmarine, Rani Ben-Jehuda.
Irans Außenminister Manushehr Mottaki und sein syrischer Kollege Walid Muallem bestritten umgehend die israelische Darstellung. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Teheran erklärten sie, auf dem Schiff seien "keine Waffen aus iranischer Produktion" gewesen, sondern syrische Produkte, die für iranische Verbraucher bestimmt gewesen seien.
Landweg gestaltet sich schwierig
Israel wirft Syrien und dem Iran
seit Jahren vor, die Hisbollah mit Waffen zu versorgen und erwartet - nun,
nach dem Aufbringen des Schiffs -, dass der Iran künftig andere
Schmuggelwege nutzen wird. Ein ranghoher Militär sagte dem israelischen
Rundfunk am Donnerstag, der Iran habe sich auf den Transport per See
verlegt, weil der Landweg zu schwierig geworden sei.
Ein israelischer Militär sagte dem dem Online-Dienst "ynet": "Wir haben dem Iran, Syrien und der Hisbollah einen schmerzhaften und peinlichen Schlag versetzt." "Sie müssen jetzt erst einmal Hausaufgaben machen, aber letztlich wird der Schmuggel-Krieg noch lange weitergehen." Israel geht davon aus, dass der Iran auch in der Vergangenheit zivile Handelsschiffe als Tarnung für Waffenlieferungen an militante Gruppierungen benutzt hat. Der Marinechef Rani Ben Jehuda sagte, die Waffen an Bord des abgefangenen Schiffs hätten es der Hisbollah ermöglicht, Israel etwa einen Monat lang zu bekämpfen.