Die nordkoreanische Regierung weist Vorwürfe aus Washington zurück, man habe das Atomprogramm nicht komplett offen gelegt.
Nordkorea hat den Vorwurf der USA zurückgewiesen, sein Atomprogramm nicht wie vereinbart bis Jahresende lückenlos offengelegt zu haben. "Wir haben bereits im November einen Bericht über das Atomprogramm erstellt und die USA darüber informiert", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag einen Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang. Nach einer Vereinbarung im Rahmen der Sechs-Staaten-Gespräche mit den USA, Russland, China, Japan und Südkorea hatte sich Nordkorea verpflichtet, bis zum 31. Dezember die Einzelheiten seines Atomprogramms aufzulisten, um im Gegenzug Hilfslieferungen zu erhalten. In dem Abkommen hat Pjöngjang eine vollständige atomare Abrüstung und ein Ende seines Nuklearprogramms zugesagt.
Die staatliche Zeitung "Minju Choson" schrieb am Freitag, das Land habe den Abbau seiner Atomanlagen verlangsamen müssen, weil die USA und andere an den Verhandlungen beteiligte Staaten ihre Zusagen nicht eingehalten hätten. Die Vorwürfe wurden nicht weiter erläutert. China zeigte am Donnerstag Verständnis für die Verzögerungen Nordkoreas bei der Offenlegung seines Atomprogramms.
In einem Leitartikel des Parteiorgans "Rodong Sinmun" wurde auf die abschreckende Wirkung des nordkoreanischen Waffenarsenals gesetzt. "Wir werden unsere Fähigkeiten zur Kriegsführung weiter ausbauen", hieß es darin. Dies sei die Antwort des Landes auf Versuche der USA, einen Atomkrieg anzuzetteln. In ihrer Neujahrsbotschaft hatte die nordkoreanische Führung die USA aufgefordert, die regelmäßigen gemeinsamen Manöver mit Südkorea einzustellen und die rund 30.000 US-Soldaten aus dem Süden der geteilten ostasiatischen Halbinsel abzuziehen.