Italien

Prodis Aufruf zum Anti-Mafia-Kampf

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Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi hat die italienische Gesellschaft zur Geschlossenheit im Kampf gegen die Mafia aufgerufen.

"Ohne den Beitrag der Gesellschaft als ganze könne wir den Kampf nicht gewinnen", sagte Prodi in einem eindringlichen Appell am Freitag vor rund 2.500 Richtern, Sicherheitsvertretern, Politikern und Vertretern der Zivilgesellschaft in Rom. Die Anti-Mafia-Organisation Liberia hatte in Italiens Hauptstadt zu einem Forum gegen das organisierte Verbrechen geladen.

Die Mafia sei eine "konstante Realität", der eine Politik des langen Atems entgegengesetzt werden müsse, sagte Prodi. "Gesetzlosigkeit ist das größte Hindernis für das Wirtschaftswachstum in Süditalien", fügte der Regierungschef hinzu. Der südliche Landesteil ist besonders arm im Vergleich zum Rest des Landes und wird seit fast zwei Jahrhunderten von den Mafia-Clans ausgebeutet.

Vor Prodi hatte der frühere Staatspräsident Luigi Scalfaro das Auditorium des dreitägigen Forums zu stehenden Ovationen hingerissen: "Der Tag wird kommen, da genug genug ist", rief Scalfaro ins Plenum. Das Treffen in Rom folgte auf eine Gewaltwelle in der süditalienischen Stadt Neapel und ihrer Umgebung. Bei Kämpfen verfeindeter Clans der die Region dominierenden Camorra waren dort in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen getötet worden.

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