Im Kosovo

Roma leben in bleiverseuchten Lagern

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Human Rights Watch fordert die Schließung der Lager. Vor allem die Kinder der Flüchtlinge leiden unter körperlichen und geistigen Schäden auf Grund von Bleivergiftungen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die sofortige Schließung mehrerer bleiverseuchter Auffanglager für Roma im Kosovo gefordert. Die kosovarischen Behörden und die Geberländer müssten zusammenarbeiten, um die kontaminierten Lager für vertriebene Roma zu schließen, die Insassen umzusiedeln und sie gegen Bleivergiftung medizinisch zu behandeln, erklärte HRW am Mittwoch.

Seit 1999 in Betrieb
Demnach wurden die Roma von der UNO in Auffanglagern untergebracht, die sich in der Nähe einer alten Bleimine im Norden des Kosovo befinden. Die 1999 als Übergangslösung eingerichteten Lager seien noch in Betrieb. Rund 670 Roma lebten noch immer dort. Problematisch sei allerdings, dass sich die Lager auf serbisch verwaltetem Gebiet befänden.

Körperliche und geistige Schäden
Untersuchungen durch die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte ergeben, dass vor allem die Kinder der Flüchtlinge betroffen sind, einige wiesen demnach körperliche und geistige Schäden auf. HRW warnte vor Schädigungen des Nervensystems, der Erbanlagen und der Atemwege durch die hohen Bleiwerte.

Das Kosovo hatte im Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Belgrad betrachtet das Land noch immer als zu Serbien zugehörig.

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