Nach 10 Jahren

Russen verlassen Tschetschenien

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Der "Sicherheitseinsatz" Russlands dauerte ein Jahrzehnt. Nach Meinung des russischen Anti-Terror-Komittees soll nun die Wirtschaft und die soziale Infrastruktur wieder aufgebaut werden.

Nach zwei Kriegen in den vergangenen 15 Jahren hat Russland seinen Militäreinsatz in Tschetschenien für beendet erklärt. Der Kreml hat die Offensive gegen die Unabhängigkeitsbewegung in der zur Russischen Föderation gehörenden Kaukasus-Republik als "Sicherheits-Regime" bzw. "Anti-Terror-Einsatz" bezeichnet. Präsident Dmitri Medwedew habe dies Aktionn jetzt mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt.

Zahlreiche Verbote
Die Entscheidung macht den Weg frei für den Abzug der russischen Kampftruppen. Mindestens eine Division sowie eine Brigade des Innenministeriums sollen aber weiter in Tschetschenien stationiert bleiben. Der Status des Anti-Terror-Einsatzes bedeutete aber auch zahlreiche Ausgehverbote und Einschränkungen im Zivilflugverkehr sowie für die Berichterstattung von Journalisten.

Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow sagte, die Republik sei jetzt "eine friedliche und sich wieder entwickelnde Region". Die Einstellung des Anti-Terror-Einsatzes werde die wirtschaftliche Entwicklung weiter befördern. Das frühere Kriegsgebiet stand bisher unter besonderer Verwaltung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Kremlchef Medwedew hatte den FSB unlängst aufgefordert, diesen Status nach Möglichkeit zu beenden.

Grosny wiederaufgebaut
Die Lage in der Region gilt seit längerem als vergleichsweise ruhig. Insbesondere die von Russland im Krieg zerstörte Hauptstadt Grosny gilt als größtenteils wieder aufgebaut. Kadyrow genießt in der vorwiegend muslimischen Bevölkerung ungeachtet einer Arbeitslosenquote von über 50 Prozent breite Zustimmung. Dagegen weisen einzelne russische Sicherheitsexperten darauf hin, dass Rebellen weiter Anschläge in der Region verüben. Betroffen sind auch die Nordkaukasus-Republiken Dagestan und Inguschetien.

Langandauernde Kämpfe
Russlands Militär ging 1994 gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der Teilrepublik Tschetschenien vor, musste jedoch 1996 einen Waffenstillstand akzeptieren. Nach einer zweiten militärischen Eroberung 2000 wehrten sich die Tschetschenen jahrelang mit Guerilla-Attacken. Terroristen trugen den Kampf immer wieder auch nach außen, so bei den Geiselnahmen in einem Moskauer Musical-Theater 2002 und in einer Schule in der nordossetischen Stadt Beslan 2004. Bei den Anschlägen wurden hunderte Menschen getötet.

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