300 Oppositionsvertreter aus 45 Regionen haben sich in Moskau versammelt. Man hat sich auf die Grundprinzipien der neuen Bewegung geeinigt.
Russische Oppositionelle um die Kreml-Kritiker Garri Kasparow und Boris Nemzow haben am Samstag bei Moskau eine neue Bewegung mit dem Namen Solidarnost gegründet. In der demokratischen Bewegung wollen Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zusammenarbeiten, wie der Radiosender Echo Moskwy berichtete. Die traditionell zersplitterte Opposition in Russland ist seit langem bemüht, geeint gegen die aus ihrer Sicht zunehmend autoritäre Politik des Kreml vorzugehen. Solidarnost hat keinen Parteienstatus. Ein Programm will die Gruppierung voraussichtlich im Frühjahr vorlegen.
Mehr als 300 Oppositionelle aus 45 Regionen nahmen laut russischen Medien an der Gründungsversammlung teil. In der Bewegung sind Mitglieder verschiedener Organisationen, Bürgerbewegungen und Parteien, darunter auch von der liberalen Jabloko-Partei, vertreten. "Erstmals in der russischen Geschichte formiert sich hier eine echte demokratische Bewegung, die tausende Leute vereint", hatte Gründungsmitglied Wladimir Milow vor der Versammlung gesagt.
"Solidarnost ist noch weit von politischen Erfolgen entfernt, sollte aber nicht unterschätzt werden", sagte Milow. Nach dem schwierigen Gründungsjahr solle die Bewegung nun zu einer gesamtrussischen Organisation werden. Auf dem Kongress am Samstag wollte sich die Bewegung auf ihre "grundlegenden Prinzipien" einigen, sagte der frühere Schachweltmeister Kasparow. Medien hatten zuvor über zahlreiche Störversuche berichtet, die die Gründung von Solidarnost verhindern sollten.