Russische Techniker haben die ersten Brennstäbe in Bushehr ausgeliefert. Die Kontrolle des Atombrennstoffs obliegt der IAEA.
Russland hat die erste Lieferung von Brennstäben für das iranische Atomkraftwerk Bushehr abgeschlossen. Das bestätigte das russische Außenministerium am Montag in Moskau. Der gesamte Atombrennstoff werde unter der Kontrolle und den Garantien der internationalen Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) ausgeliefert. "Mehr noch, der Iran hat schriftliche Zusagen gemacht, dass der Brennstoff nur im Atomkraftwerk Bushehr eingesetzt wird", betonte das Ministerium.
Ausschließlich zivile Atomkraft?
Das Atomkraftwerk steht im
Zentrum der internationalen Spannungen um das iranische Nuklearprogramm.
Teheran hat erklärt, Bushehr diene der ausschließlichen zivilen Nutzung der
Atomenergie. Die USA und EU hegen aber auch den Verdacht, das Atomkraftwerk
könnte Teil eines Konzepts zur Entwicklung von Atomwaffen sein. Nach einem
vor zwei Wochen veröffentlichten Bericht der US-Geheimdienste hat der Iran
seine Bemühungen zur Entwicklung eigener Atomwaffen aber bereits 2003
gestoppt. Das entsprechende Programm sei bis mindestens Mitte dieses Jahres
eingefroren gewesen.
"Nach Regeln der IAEA"
Der russische Außenminister
Sergej Lawrow hatte vergangene Woche nach einem Treffen mit dem iranischen
Außenminister Manochehr Mottaki erklärt, die Kontroverse um das Teheraner
Atomprogramm könne "nur auf der Grundlage des
Atomwaffensperrvertrags, der IAEA-Regeln und -Prinzipien" gelöst werden.
USA fordern Einstellung der Urananreicherung
Washington hat die
Lieferung russischen Atombrennstoffs an Teheran zum Anlass genommen, von
Teheran erneut einen Verzicht auf die Urananreicherung zu fordern. "Wenn die
Russen den Iranern ihren Brennstoff liefern, haben diese keinerlei Grund,
selbst Uran anzureichern", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Gordon
Johndroe, am Montag. Die Bereitstellung des sensiblen Materials durch
Russland sei mit den USA abgestimmt, sagte Johndroe weiter.
Atomrprogramm "mit Vollgas"
Der Iran will sein
international umstrittenes Atomprogramm nach den Worten von Präsident
Mahmoud Ahmadinejad "mit Vollgas" fortsetzen. Dabei werde sich
Teheran weder von finanziellen Sanktionen oder militärischen Drohungen
stören lassen, sagte Ahmadinejad am Sonntagabend im iranischen Fernsehen.
Zudem werde sich der Iran auch nicht den Forderungen des Westens nachgeben
und die Pläne zur Urananreicherung aufgeben.