Noch vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse der georgischen Präsidentenwahl vom Samstag hat die Opposition zu Massenprotesten gegen die ihrer Ansicht nach "gefälschten" Resultate aufgerufen.
Alle Georgier sollen am Sonntag um 14.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MEZ) im Tifliser Rike-Park zusammenkommen, "um unseren Sieg zu erhalten und unseren Sieg zu feiern", sagte Oppositionsführer Levan Gatschetschiladse, der schärfste Kontrahent von Amtsinhaber Michail Saakaschwili bei der Präsidentenwahl. Diese war von Saakaschwili nach wochenlangen Massenprotesten der Opposition vorgezogen worden.
"Exit-Polls wurden gefälscht"
"Saakaschwili
lügt", kommentierte Gatschetschiladse das nach Wahlschluss von
regierungsnahen Medien veröffentlichte Ergebnis von Wählerbefragungen,
wonach Saakaschwili mit 53,8 Prozent der Stimmen auf Anhieb die Wiederwahl
schaffte. "Die Exit-Polls wurden gefälscht", betonte der
Oppositionspolitiker. Gatschetschiladse landete demnach mit 28,3 Prozent auf
dem zweiten Platz. Oppositionsvertreter beklagten zahlreiche
Unregelmäßigkeiten wie doppelte und dreifache Stimmabgaben bei der Wahl.
Wahlbeobachter sprachen vom bisher "saubersten Urnengang" in
Georgien, wenngleich er "nicht ideal verlaufen" sei. Erste
offizielle Ergebnisse des Urnengangs sollten in der Nacht auf Sonntag
veröffentlicht werden.
Saakaschwili erklärte sich zum Sieger
Amtsinhaber Michail
Saakaschwili hat sich unterdessen zum Sieger der georgischen Präsidentenwahl
vom Samstag erklärt. "Laut den Wählerbefragungen und allen Zahlen haben wir
gewonnen", sagte der georgische Präsident in der Nacht auf Sonntag
(Ortszeit) vor Hunderten Anhängern in Tiflis. "Das war ein weiterer Sieg für
Georgien." Von regierungsnahen Medien veröffentlichte Wählerbefragungen
hatten zuvor ergeben, dass Saakaschwili mit 53,8 Prozent der Stimmen bereits
im ersten Wahlgang die für eine Wiederwahl notwendige absolute Mehrheit
erreicht hat.