Nicolas Sarkozy ist einer Umfrage zufolge der unbeliebteste Präsident des modernen Frankreich. Im Interview räumte er Fehler ein.
Dagegen stehe der Gründer der V. Republik im Jahr 1958, Charles de Gaulle, an der Spitze der Liste des Instituts CSA, berichtete die Zeitung "Le Parisien" am Donnerstag: 88 Prozent der Befragten gaben an, der General habe "Frankreich gut repräsentiert". Auf Platz zwei kam der einzige sozialistische Präsident Francois Mitterrand (1981-1995) mit 74 Prozent der Stimmen, gefolgt von Georges Pompidou (1969-1974). Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac (1995-2007) kommt auf Platz vier, Valery Giscard d'Estaing auf Platz fünf. Schlusslicht ist Sarkozy mit 40 Prozent.
Umfrage spricht Bände
Die Umfrage spreche Bände über die "Enttäuschung"
der Franzosen, schrieb der "Parisien". Man müsse die Liste aber
ins richtige Verhältnis rücken, da Sarkozy noch nicht einmal sein erstes
Amtsjahr vollendet habe. Sarkozy wurde am 6. Mai 2007 ins Amt gewählt. Er
befindet sich bereits seit Monaten im Umfrage-Tief. Die Franzosen werfen ihm
vor allem vor, sein Wahlversprechen, ihre Kaufkraft zu stärken, nicht
einzuhalten.
Fehler in Fernsehinterview eingeräumt
"Bestimmt habe ich
nicht genug erklärt, bestimmt habe ich selber Fehler gemacht", sagte Sarkozy
am Donnerstagabend in einem ausführlichen Fernsehinterview, das fünf
Journalisten im Elysee-Palast mit ihm führten.
Frankreich brauche Reformen, und von ihm als Präsident werde erwartet, dass er einen Wandel herbeiführe. Die Welt habe sich verändert, und Frankreich habe sich "nicht im gleichen Rhythmus angepasst" wie andere, sagte Sarkozy. Wenn man Wachstum, Kaufkraft und Entwicklung wolle, müsse man "auf seine eigene Kraft vertrauen". Er sei durchaus vorbereitet gewesen auf "Enttäuschung, Probleme und Schwierigkeiten".