Italiens Regierungschef reiste zu einem privaten Besuch nach Moskau.
Die italienische Opposition ist wegen eines dreitägigen Privatbesuchs des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi in Russland in Aufruhr. Berlusconi reiste am Mittwoch nach Moskau, um den russischen Premierminister Wladimir Putin zu besuchen. Dieser hatte am 7. Oktober seinen Geburtstag, feiert ihn jedoch erst am Mittwochabend mit einigen prominenten Gästen. Zu ihnen zählt auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder als Aufsichtsratschef des Betreiber-Konsortiums für die Ostsee-Pipeline.
Private Reise
Journalisten durften nicht mit Berlusconi nach
Moskau reisen. Außenminister Franco Frattini bestätigte, dass es sich um
eine private Reise des Premierministers handle. Indiskretionen zum Treffen
zwischen Berlusconi und Putin lieferte auch das Blatt "Financial Times".
"Berlusconi wird über Pipelines bei Putins Party diskutieren", schrieb die
Tageszeitung.
Die italienische Opposition kritisierte Berlusconis Reise. "Berlusconi hat eine Sonderbeziehung zu Putin und zum libyschen Staatschef Muammar Gaddafi. Italien sollte weitere privilegierte Verbindungen pflegen. Wenn Berlusconi Putin besucht, ist es eine öffentliche Reise", kritisierte der Ex-Premierminister Massimo D´Alema. Rückendeckung erhielt Berlusconi von Verteidigungsminister Ignazio La Russa. "Keine Verschwörungen sind im Gange, wie die Opposition meint. Ein Regierungschef kann auch private Beziehungen zu einem Premierminister eines anderen Landes haben", so La Russa.