Sri Lanka

Tamilischer Politiker erschossen

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Der Anwalt galt als Sprachrohr der Befreiungstiger im Parlament. Die Tamilen machen die Regierung für das Attenat verantwortlich.

Die Ermordung eines tamilischen Politikers und ein neues Seegefecht haben die Spannungen in Sri Lanka weiter verschärft. Der Parlamentarier Nadaraja Raviraj, der auch als Anwalt tätig war, wurde nach Angaben eines Parteikollegen am Freitagmorgen auf dem Weg zum Gericht angeschossen. Wenig später erlag er in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Auch ein Leibwächter des Abgeordneten wurde nach Mitteilung der Klinik getötet.

Sprachrohr der Befreiungstiger
Raviraj von der Tamilischen Nationalen Allianz (TNA) galt als Sprachrohr der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) im Parlament. Am Donnerstag hatte er noch an einer Protestkundgebung gegen das Vorgehen der Streitkräfte im Nordosten Sri Lankas teilgenommen. Die dortigen Kämpfe haben der TNA zufolge rund 41.000 Menschen in die Flucht getrieben.

Die TNA machte die Regierung für das Attentat verantwortlich. Diese wies den Vorwurf entschieden zurück und erklärte, sie lasse derzeit von internationalen Experten prüfen, ob tamilische Rebellen gezielt Morde verübten, um diese dann der Regierung anzulasten.

Seegefecht vor Hafenstadt
Vor der nordöstlichen Hafenstadt Trincomalee entdeckte die srilankische Marine nach eigenen Angaben inmitten einer Gruppe von Fischerbooten zwei Schiffe der Rebellen. Sie seien offenbar mit Sprengstoff beladen und mit je drei Selbstmordattentätern besetzt gewesen. Die Schiffe seien zerstört und alle sechs Mann an Bord getötet worden.

Die Befreiungstiger kämpfen seit 1983 für einen tamilischen Staat im Norden und Osten der Insel Ceylon. Seitdem wurden etwa 65.000 Menschen getötet. Ein 2002 vereinbarter Waffenstillstand ist faktisch zusammengebrochen.

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