Todesstrafe

Tausende Exekutionen im Jahr 2005

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Die mit Abstand meisten Todesurteile werden in China gesprochen, danach folgen der Iran, Saudi-Arabien und die USA.

Im Vorjahr sind mindestens 2.148 Todesurteile in 22 Ländern vollstreckt worden. 94 Prozent der Hinrichtungen wurden in China, im Iran, Saudi-Arabien und den USA durchgeführt. Das geht aus einer Aussendung der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) anlässlich des Welttags gegen die Todesstrafe am 10. Oktober hervor.

Demnach wurden laut Berechnungen von chinesischen Experten in China 1.770 bekannt gewordene Hinrichtungen im Jahr 2005 durchgeführt. Tatsächlich werden den Angaben zufolge in der Volksrepublik aber zwischen 8.000 und 10.000 Personen pro Jahr hingerichtet. Im Iran fanden 94, in Saudi-Arabien 86 und in den USA 60 Hinrichtungen statt.

Auch Minderjährige hingerichtet
Obwohl 68 Länder an der Todesstrafe festhielten, habe es in den letzten 30 Jahren eine klare Tendenz zu ihrer weltweiten Abschaffung gegeben, teilte amnesty mit. So hätten die Philippinen und Moldawien diese Höchststrafe abgeschafft. In insgesamt 43 Verfassungen sei die Todesstrafe ausdrücklich verboten. Es sei allerdings bedauerlich, dass in Ländern wie den USA weiterhin Todesurteile ausgesprochen und Hinrichtungen an psychisch Kranken vollzogen würden. Im Iran und Pakistan seien im Lauf des Jahres 2006 auch Minderjährige hingerichtet worden.

Scharfe Kritik übte amnesty wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China. Es sei das Land, wo es jährlich die meisten Hinrichtungen gebe. Zudem würden Geständnisse durch Folter erzwungen. Immer mehr werde von den Hinrichtungen durch Genickschuss zu Gunsten tödlicher Injektionen abgegangen, um die Organentnahme zu erleichtern. Chinesischen Spezialisten zufolge sollen 99 Prozent der transplantierten Organe von hingerichteten Gefangenen stammen.

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