Eine Woche nach dem Militärputsch in Mauretanien hat eine Terrorgruppe mit Verbindungen zu Al-Kaida zum "Heiligen Krieg" aufgerufen.
Die Muslime sollten "das Banner des Jihad" erheben, heißt es in einer seit Dienstag im Internet veröffentlichten Erklärung der Gruppe "Al-Kaida im islamischen Maghreb". Mauretanien, das 1960 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde, sieht sich zunehmend durch islamistischen Terror bedroht. So ermordete ein Terrorkommando Ende Dezember vier französische Urlauber. Daraufhin wurde die auch durch Mauretanien verlaufende Dakar-Rallye abgesagt. Von den über drei Millionen Einwohnern des Landes sind 99 Prozent Muslime.
Präsidenten abgesägt
Die Putschisten unter Führung von
General Mohamed Ould Abdel Aziz haben den demokratisch legitimierten
Präsidenten Sidi Ould Cheikh Abdallahi gestürzt. Sie warfen ihm eine
Annäherung an radikale islamische Kräfte vor. General Abdel Aziz war bereits
an dem Putsch vom August 2005 maßgeblich beteiligt gewesen, der die über
zwanzigjährige Herrschaft des Diktators Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya beendet
hatte. Taya war ein Verbündeter der USA und hatte Kontakte mit Israel
aufgenommen. Nach Tayas Sturz hatte das Militär eine Reihe von inhaftierten
islamischen Fundamentalisten freigelassen, die mit radikalen Gruppen in
Algerien in Verbindung gewesen sein sollen. Mit seiner Politik der
Annäherung an die USA und Israel hatte er sich viele Feinde gemacht. Nach
dem jüngsten Putsch war es wie schon 2005 in der Hauptstadt Nouakchott zu
spontanen Freudenskundgebungen gekommen.