Einer der meistgesuchten Anführer der radikal-schiitischen Hisbollah-Miliz ist tot. Imad Mughinyeh wurde in Damaskus ermordet.
Ein Gründungsmitglied der radikalen libanesischen Schiiten-Bewegung Hisbollah (Hezbollah/"Partei Gottes") ist in der syrischen Hauptstadt Damaskus einem Sprengstoffanschlag zum Opfer gefallen. Hisbollah-Sprecher Hussein Rahhal bestätigte am Mittwoch in Beirut, dass es sich bei dem Mann, der am Dienstagabend durch die Explosion einer Autobombe in Damaskus starb, um Imad Moughniyah handelt.
Millionen-Kopfgeld ausgesetzt
Imad Moughniyah sei von
israelischen Agenten getötet worden, erklärte die Hisbollah. Er galt als
einer der gefährlichsten Terroristen und war seit Jahren untergetaucht. In
den USA war er wegen Entführung eines TWA-Flugzeugs 1985 angeklagt. Dabei
war ein Marinetaucher getötet worden. Außerdem soll er an Attacken auf
Botschaften und ausländische Truppen im Libanon beteiligt gewesen sein. Die
USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,44 Mio. Euro) für ihn
ausgesetzt.
Nähere Todesumstände unbekannt
Die Hisbollah erklärte
in ihrem Fernsehsender, einer der großen Führer des islamischen Widerstands
im Libanon sei von Israelis zum Märtyrer gemacht worden. Über die näheren
Umstände des Tods von Moughniyah wurde nichts mitgeteilt. Wenige Stunden vor
Veröffentlichung der Erklärung zerstörte eine Explosion in der syrischen
Hauptstadt Damaskus ein Auto. Augenzeugen zufolge wurde dabei ein Passant
getötet. Die syrischen Behörden haben bisher keine Einzelheiten zu der
Explosion in dem Stadtviertel Kafr Suse veröffentlicht.
Moughaniyah ist Libanese palästinensischer Herkunft. Nach inoffiziellen Angaben aus Syrien hätte Moughaniyeh den iranischen Außenminister Manouchehr Mottaki treffen sollen, dessen Besuch in Damaskus für Mittwochabend angekündigt gewesen war. Moughaniyah galt als enger Verbündeter der iranischen Führung.
Israel dementiert Beteiligung
Israel hat am Mittwoch jede
Beteiligung an dem Mordanschlag bestritten. "Israel weist die Versuche
terroristischer Elemente zurück, Israel in irgend einer Weise in
Zusammenhang mit diesem Zwischenfall zu bringen", betonte das Büro von
Ministerpräsident Ehud Olmert in einer Erklärung.
Israel hat bisher nur selten offizielle Stellungnahmen veröffentlicht, in denen eine israelische Verantwortung für außerhalb Israels und der Palästinensergebiete ausgeführte Mordanschläge bestätigt oder dementiert wurde. Die radikale libanesische Schiitenorganistion Hisbollah beschuldigt Israel, hinter dem Autobombenanschlag auf Moughniyah am Dienstag zu stecken