Kenia kommt nicht zur Ruhe: Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und der Opposition wurde Tränengas eingesetzt.
Im ostafrikanischen Kenia ist es am Dienstag erneut zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Anhängern der Opposition gekommen. In Kibera, einem Slum der Hauptstadt Nairobi, setzten Polizisten Tränengas ein, um Anhänger des Oppositionschefs Raila Odinga zu vertreiben. Diese verlangen nach wochenlangen Querelen die Bekanntgabe einer Kabinettsliste. Die Demonstranten bewarfen Polizisten mit Steinen und setzten Autoreifen in Brand.
Trotz einer grundsätzlichen Einigung streiten Kenias Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Odinga über Ministerämter in einer Koalitionsregierung. Sowohl Odingas Partei ODM als auch die Vertreter des Präsidenten beanspruchen die Leitung von Schlüsselministerien für sich.
Nach einem umstrittenen Wahlsieg Kibakis im Dezember hatten sich beide Seiten unter Vermittlung des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan Ende Februar grundsätzlich auf die Bildung einer Koalitionsregierung geeinigt. Odinga soll diese als Ministerpräsident anführen. Der Einigung waren wochenlange blutige Proteste vorausgegangen, bei denen mehr als 1500 Menschen ums Leben kamen und hunderttausende vertrieben wurden.