US-Präsident: "Sie wirkt wie ein sehr glückliches junges Mädchen".
New York. US-Präsident Donald Trump hat die sehr emotionale Rede der jungen Klimaaktivistin Greta Thunberg vor den Vereinten Nationen in New York auf überraschende Weise kommentiert. "Sie wirkt wie ein sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wunderbare Zukunft freut. So schön zu sehen!", schrieb Trump in der Nacht zum Dienstag auf Twitter.
Dazu verlinkte er einen Video-Ausschnitt der Rede Thunbergs. Darin wirft die Schülerin sichtlich verärgert den Politikern vor, mit ihrer Trägheit in der Klimakrise die junge Generation verraten zu haben. Mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen hatte die 16-Jährige die Dutzenden Staats- und Regierungschefs in der voll besetzten Halle der UN-Vollversammlung zu mehr Engagement beim Klimaschutz aufgerufen. "Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten?", rief die junge Schwedin den Mächtigen dieser Welt entgegen.
"Menschen leiden, Menschen sterben, ganze Ökosysteme brechen zusammen. Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber Ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum." Den Politikern warf sie vor: "Sie lassen uns im Stich! Aber die jungen Leute beginnen, Ihren Verrat zu durchschauen."
Der Klimawandelskeptiker
Trump ist ein bekennender Klimawandel-Skeptiker. Zu Thunbergs Rede kam er nicht. Ein offizielles Treffen der beiden hatte es beim Klimagipfel nicht gegeben. Aber eine kurze und ungeplante Szene hinter den Kulissen des Gipfels hatte im Internet für Wirbel gesorgt. In einem Video war zu sehen, wie Trump mit seiner Delegation durch einen Gang des UN-Hauptquartiers lief. Thunberg stand wenige Meter entfernt. Der Präsident nahm keine Notiz von der Schülerin, während sie ihm mit ernster Miene hinterher schaute.
Thunberg ist die Initiatorin der Jugendbewegung "FridaysForFuture", die vergangene Woche weltweit Millionen Menschen zu einem Klima-Streik auf die Straße gebracht hat. Die Klima-Aktivistin und 15 weitere Kinder und Jugendliche aus zwölf Ländern haben am Montag eine Beschwerde beim Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen eingereicht.
Darin werfen sie den UN-Mitgliedsstaaten vor, nicht genug gegen den Klimawandel zu unternehmen und damit gegen die vor 30 Jahre verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention zu verstoßen, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Montag mitteilte. Unter den Jugendlichen ist auch eine 15-Jährige aus Hamburg. Die 1989 verabschiedete Kinderrechtskonvention legt Standards zum Schutz von Kindern weltweit fest - zu den Themen Überleben, Entwicklung, Nichtdiskriminierung, Interessenwahrnehmung und Beteiligung.