Verantwortliche ausforschen

Türkei unterstützt UNO-Bericht zu Khashoggi-Mord

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Präsident Tyyip Erdogan meinte, dass die Verwicklungen im Fall Khashoggi bis in die höchsten Kreise Saudi-Arabiens reichen.

Istanbul. Die türkische Regierung unterstützt die Empfehlung der UNO-Menschenrechtsexpertin Agnès Callamard, weitere Ermittlungen gegen den saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman in die Wege zu leiten.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu zitierte am Mittwoch Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit den Worten: "Wir unterstützen inständig die UNO-Empfehlung, den Mord an Khashoggi aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen."
 
Callamard sieht in ihrem Bericht an den UNO-Menschenrechtsrat, der in Genf veröffentlicht wurde, "glaubhafte Hinweise" auf eine persönliche Verantwortung des Kronprinzen für den Mord an dem Journalisten in der türkischen Millionenmetropole Istanbul. Zur Klärung der Schuldfrage seien aber weitere Untersuchungen nötig.
 

Saudi-Prinz als mutmaßlicher Drahtzieher

 
Mohammed bin Salman wird als Drahtzieher der Bluttat verdächtigt - besonders nachdrücklich von türkischer Seite. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte mehrfach gesagt, dass in Saudi-Arabien die höchsten Kreise involviert gewesen seien, und geschworen, die Ermittlungen voranzutreiben.
 
Khashoggi war in Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem eigens aus Riad angereisten Spezialkommando ermordet worden, als er Papiere für seine Hochzeit abholen wollte. Das hatte die saudische Führung nach internationalem Druck auch zugegeben und elf Männer vor Gericht gestellt.
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