Kalter Krieg

USA wollten mit radioaktiven Waffen verdeckt töten

Teilen

Bislang geheime Dokumente mit Brisanz: Die USA wollten während des Kalten Krieges missliebige Personen mit Radiaktivität töten.

Die USA haben zu Beginn des Kalten Krieges die Entwicklung radioaktiver Waffen zur Ermordung einzelner missliebiger Personen erwogen. Das belegen bisher geheim gehaltene Dokumente, die die Nachrichtenagentur AP auf Anfrage von der US-Regierung erhielt. Das Programm, das Ende 1948 auf höchster Militärebene genehmigt wurde, war demnach Teil eines "neuen Konzepts der Kriegsführung".

Teilweise zensierte unterlagen
Die teilweise zensierten Unterlagen geben aber keinen Aufschluss darüber, ob eine solche radioaktive Waffe jemals in den USA hergestellt wurde oder gar zum Einsatz kam. Ein Streitkräfte-Vermerk vom Dezember 1948 führt verschiedene Prioritäten für den möglichen militärischen Einsatz strahlenden Materials an. Erwähnt wird dabei auch die Entwicklung von Munition für einen Angriff auf wichtige Persönlichkeiten, etwa durch Geheimdienstagenten.

Dieser Aspekt war nach Ansicht von Militärexperten bislang nicht bekannt. "Das ist einer der Punkte, die uns zwar überraschen, die uns aber nicht schockieren sollten", sagte Barton Bernstein, Geschichtsprofessor an der Universität von Stanford. Schließlich seien während des Kalten Kriegs alle möglichen Arten des Mordes auf höchster Ebene diskutiert worden.

"Unauffällig und transportfähig"
Wie es in dem Memo vom 16. Dezember 1948 weiter heißt, sollte die Tötung einzelner Personen mit radioaktivem Material auf eine Art und Weise erfolgen, die es unmöglich macht, eine Verwicklung der US-Regierung nachzuweisen. Weder der Ursprung der Munition noch die Art des Angriffs dürften feststellbar sein. Das Material selbst müsse "unauffällig und transportfähig" sein. Offen bleibt, wie weit das Projekt der Streitkräfte gediehen war, ehe es wieder fallen gelassen wurde.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.