Zahlreiche Mädchen wurden ohnmächtig. Die Zahl der Anschläge auf Mädchenschulen steigt, Grund dafür könnte das Schul-Verbot für Mädchen unter der früheren Taliban-Herrschaft sein.
In Afghanistan ist nach Polizeiangaben eine weitere Mädchenschule Ziel eines Gasanschlags geworden. Wie ein Sprecher des Innenministeriums am Dienstag mitteilte, mussten 94 Menschen, darunter 89 Mädchen, zwei Wachleute und drei Lehrer der Kasaak-Grundschule in der nordafghanischen Ortschaft Charikar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zuvor hätten sie über Schwindel und Übelkeit geklagt. Einige von ihnen seien ohnmächtig geworden, sagte ein Behördensprecher. Polizeiangaben zufolge sind sie alle außer Lebensgefahr.
Schon zwei Anschläge in den letzten Wochen
Die Patienten
zeigten ähnliche Symptome wie die Opfer früherer Gasanschläge auf
Mädchenschulen, fügte der Sprecher hinzu. Nach Polizeiangaben gibt es noch
keinerlei Hinweise auf die Herkunft des Gases. Erst vor einigen Wochen waren
zwei andere Mädchenschulen in der Ortschaft Ziel eines ähnlichen
Gasanschlags geworden.
Anschläge auf Mädchenschulen haben in Afghanistan seit vergangenem Jahr stark zugenommen - vor allem im Osten und Süden des Landes, wo die Taliban stärker geworden sind. Die afghanischen Behörden hatten im vergangenen Jahr zehn Taliban-Anhänger festgenommen, die Säure in die Gesichter von Schulmädchen gespritzt haben sollen. Unter der Taliban-Herrschaft war Mädchen der Schulbesuch verboten.