Gestürzter Präsident

Zelaya strebt friedliche Lösung an

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Der gestürzte Präsident der Honduras schließt die Bewaffnung von Anhängern aus.

Der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya hat Spekulationen über eine gewaltsame Rückkehr an die Macht zurückgewiesen. Er strebe eine friedliche Lösung an und ziehe an der Grenze zwischen Honduras und Nicaragua keine bewaffneten Anhänger zusammen, sagte der linke Politiker am Wochenende. "Ich baue keine bewaffnete Militärtruppe auf - obwohl ich die Möglichkeit dazu hätte, da ich aus einem Land komme, in dem es Waffen an jeder Ecke gibt." Der Chef der Übergangsregierung von Honduras, Roberto Micheletti, hatte zuvor angekündigt, die massive Präsenz von Sicherheitskräften an der Grenze wegen eines potenziellen Angriffs der Zelaya-Anhänger beizubehalten.

Zelaya besuchte am Wochenende zum zweiten Mal binnen einer Woche seine dort zu hunderten campierenden Anhänger. Am Samstag erlag einer von ihnen einer Schussverletzung am Kopf, die er bei Protesten gegen die Putschisten in der Hauptstadt Tegucigalpa erlitten hatte. Damit sind bisher zwei Demonstranten bei den Unruhen in Honduras getötet worden. Es war nicht klar, wie lange Zelaya an der Grenze bleiben wollte.

Neuer Präsident lehnt Wiedereinsetzung Zelayas ab
Ungeachtet des internationalen Drucks lehnte der nach dem Militärputsch von Ende Juni als Präsident eingesetzte Micheletti indes eine Wiedereinsetzung Zelayas erneut rigoros ab. "Wenn er zurückkommen will, kann er dies tun, aber nur, wenn er sich vor Gericht stellen lässt", sagte Micheletti und zeigte sich kämpferisch. "Wir akzeptieren es nicht, dass uns irgendwer irgendwas aufzwingt. Es gibt kein Land - egal wie mächtig -, das uns sagen wird, was wir zu tun haben." Seine Regierung sei offen für Gespräche. Aber sie sei auch bereit, in internationaler Isolierung auszuharren, falls weitere Wirtschaftssanktionen gegen das arme Land verhängt werden sollten, sagte Micheletti in dem im streng bewachten Präsidentenpalast in Tegucigalpa geführten Gespräch.

Der während seiner Amtszeit immer weiter nach links gerückte Zelaya war Ende Juni vom Militär gestürzt und außer Landes gebracht worden. Er hatte den Obersten Gerichtshof von Honduras und viele Kongressmitglieder vor den Kopf gestoßen, weil er per Volksabstimmung die Verfassung ändern wollte. Kritiker warfen ihm vor, ähnlich wie Venezuelas Präsident Hugo Chavez auf diese Weise eine Verlängerung seiner Amtszeit anzustreben.

Die USA und die Europäische Union haben den Putsch massiv verurteilt und sich geschlossen hinter Zelaya gestellt. Die Regierung in Washington strich Militärhilfen zusammen und drohten mit einem Aussetzen von Wirtschaftszuwendungen. Die USA sind der wichtigste Handelspartner von Honduras.

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