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WHO braucht mehr Geld in Afrika

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Lage "dramatisch".

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sorgt sich um den Kampf gegen das Coronavirus in Afrika. Die Lage auf der Südhalbkugel sei "dramatisch", vielen Ländern dort fehlten für die Gesundheitsversorgung und für Impfungen breiter Bevölkerungsteile schlicht die Mittel, sagte Montgomery der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

"Hier muss die Weltgesundheitsorganisation dringend einspringen." Montgomery forderte, dass die Mitgliedsstaaten der WHO daher mehr Geld zur Verfügung stellen müssten. "Denn wenn der Kampf gegen Corona im Süden Afrikas verloren geht, geht er für den ganzen Globus verloren." Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte der Zeitung, dass die WHO "finanziell und personell ausgeblutet" sei.

"Wir dürfen nicht warten, bis (US-Präsident Donald) Trump und (Chinas Präsident) Xi (Jinping) nicht mehr streiten und die USA wieder einsteigen. Die anderen Länder müssen ihre Beiträge sofort aufstocken", sagte Lauterbach. Die USA hatten mitten in der Coronakrise der WHO die Zusammenarbeit aufgekündigt. Trump wirft der Organisation vor, unter chinesischem Einfluss zu stehen. Zugleich verwies er darauf, dass die USA bisher viel mehr Geld bezahlten als China.

Die bisherigen amerikanischen Beiträge an die WHO sollten künftig in andere globale Gesundheitsprojekte fließen. Weltärzte-Chef Montgomery sagte, die WHO müsse von politischer Einflussnahme befreit und zu einem "Weltgesundheitsamt" ausgebaut werden. Mit einem Neustart müsse aus der WHO ein schlagkräftiger, aber rein wissenschaftlich-medizinischer Akteur werden.

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