Der Wiener Christian Bidmon (34) kämpft seit Juni mit kurdischen Truppen im Irak.
Bidmon ist zweifacher Familienvater. Trotzdem kämpft der Ex-Bühnenarbeiter seit Juni im Irak im Freiwilligenbataillon der kurdischen Einheiten als Fahrer und Sanitäter. ÖSTERREICH hat ihn im Irak erreicht.
Österreich: In der Nähe der Stadt Hawidscha wurde eine IS-Hinrichtungsstätte mit 400 IS-Opfern entdeckt …
Christian Bidmon: Ja, in jeder Stadt, in die der IS eingedrungen ist, wurden Menschen hingerichtet und in solchen Gräbern verscharrt. Eines der Größten haben wir in Sindschar gefunden, wo auch ich stationiert war.
Österreich: Wer sind die Opfer, die gefunden wurden?
Bidmon: Frauen, Kinder, Männer, hauptsächlich Kurden, Christen und Jesiden – jene, die sich gegen den IS gestellt haben.
ÖSTERREICH: Wo sind die Massengräber?
Bidmon: Meist etwas außerhalb der Ortschaften. Oft mussten die männlichen Opfer ihre Gräber selbst ausheben. Die Menschen wurden erschossen, zerstückelt, verbrannt, geköpft – typische IS-Hinrichtungsarten.
ÖSTERREICH: Haben Sie selbst solche Massengräber gesehen?
Bidmon: Ja, zwei in Sindschar und in Rakka, der früheren IS-Hauptstadt.