Jetzt werden wegen Bestechungsverdacht Vorermittlungen gegen AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah eingeleitet. Und trotz dem China-Spionage-Skandal: AfD-Politiker Krah will Spitzenkandidat für EU-Wahl bleiben. Aus der eigenen Partei kommt Gegenwind, wie oe24 erfuhr.
Sein Mitarbeiter ist mutmaßlich ein China-Spion. Der AfD-Spitzenkandidat für die kommende EU-Wahl und die Parteiführung sehen keinen Anlass, um politische Konsequenzen zu ziehen. Krah erklärte, er sei mit der Parteiführung übereingekommen, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt in Donaueschingen nicht dabei sein werde, "aber ich bin und bleibe Spitzenkandidat", sagte Krah am Mittwoch in Berlin.
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Jetzt bekommt Krah Druck von der eigenen Basis
Was Krah eingesteht: in seinem Büro sei "eine Straftat" begangen worden, es gebe "schwerwiegende Vorwürfe". Den betreffenden Mitarbeiter wolle er umgehend kündigen. Manchem in der Partei scheint das lange nicht genug. Gegenüber oe24 äußert sich der AfD-Politiker Artur Abramovych und macht Druck auf seinen Parteifreund Krah. Es bleibe zu hoffen, "dass es Krah gelingt, die im Raum stehenden schwerwiegenden Vorwürfe auszuräumen," so Abramovych.
"Handlanger totalitaristischer Regime"
Kann Krah liefern und die Vorwürfe restlos entkräften? Klar ist: gelingt ihm das nicht, werden seine parteiinternen Kritiker noch lauter werden. Abramovych spricht von "schwerwiegenden Vorwürfen" und wird sehr deutlich: "Die AfD kann keine glaubwürdige Rechtsstaatspartei sein, wenn sie Handlanger totalitaristischer Regime in ihren Reihen duldet."
In der AfD wusste man von Krahs China-Machenschaften
Wie heikel die Causa Krah wirklich für die AfD ist, zeigt die Tatsache, dass man in der Partei von den China-Machenschaften Krahs lange wusste. Schon bevor er zum AfD-Spitzenkandidaten gekürt wurde. AfD-Abramovych sagt: "Dass Krah enge und zum Teil intransparente Beziehungen zum chinesischen Regime unterhält, war bereits vor seiner Wahl zum AfD-Spitzenkandidaten bekannt."
Krah-Mitarbeiter festgenommen
Wie die deutsche Bundesanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, wurde der am Montag festgenommene Jian G. am Dienstagabend einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser habe Untersuchungshaft angeordnet. Dem Mitarbeiter Krahs wird Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst vorgeworfen. Das EU-Parlament in Brüssel hatte den Mann bereits am Dienstag mit sofortiger Wirkung suspendiert. Die chinesische Regierung in Peking wies die Vorwürfe zurück.