Neben Norwegen will nun auch Deutschland klimaschädliches CO2 auffangen und unterirdisch speichern. Das deutsche Bundeskabinett hat den Weg für ein entsprechendes Gesetz frei gemacht.
Das deutsche Bundeskabinett hat am Mittwoch einem CO2-Speichergesetz zugestimmt. Damit erteilt die Regierung Kohlendioxid aufzufangen und einzulagern, das bei der Industrie-Produktion ausgestoßen wird. In Zukunft soll es damit in Deutschland ermöglicht werden, CO2 zu speichern und zu lagern. Das Verfahren nennt sich "Carbon Dioxide Capture and Storage" (CCS). Dabei wird das CO2 von anderen Stoffen getrennt und per Pipeline oder Schiffstransport zu Speichern auf dem Meeresgrund gebracht.
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Die Speicher sollen in der Nordsee entstehen (Meeresschutzgebiete sollen unberührt bleiben) – an Land bleiben sie verboten, so die Pläne. Das Gas gelangt nicht in die Atmosphäre und beschleunigt den Klimawandel so nicht weiter.
Habeck: "Wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit"
Der deutsche Wirtschafts- und Klima-Minister Habeck (Grüne) sagt zur Gesetzeszustimmung: "Heute ist ein wichtiger Tag für die Industrie in Deutschland. CCS (...) soll ermöglicht werden, sonst sind die Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Zugleich ist der Kabinettsbeschluss ein wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandorts." Damit schließe man zu anderen Ländern wie Norwegen auf.
Mit Norwegen gibt es auch bereits ein Land, das auch CO2 aus dem Ausland einspeichern will. Im skandinavischen spricht man sogar von "Norwegens Geschenk an die Welt" in Sachen Klimaschutz.
Kritik von Umweltverbänden
Doch Kritik an der CO2-Speicherung kommt ausgerechnet von Umweltverbänden. So behauptet "Greenpeace", dass "die Verpressung von CO2" nur eine Lösung vortäusche. Einerseits sei die Methode viel zu teuer und andererseits brauche es Jahrzehnte bis zur Umsetzung. Weiters sei die Technologie nicht ausreichend erprobt. Unklar sei etwa, wie lange die geplanten CO2-Endlager "dicht halten". Die Lagerstätten seien auch nur begrenzt. Dem Speichern von CO2 sind also Grenzen gesetzt.
Klimaschützer befürchten, dass die Lagerung von Klimagas im großen Stil unter der Erde den Ausbau erneuerbarer Energien und sauberer Technologien bremsen könnte.