Tschechischer Präsident erwartet weitere Abspaltungstendenzen in Schottland, Padanien und möglicherweise Bayern.
Der tschechische Präsident Milos Zeman erwartet nach dem umstrittenen Referendum in Katalonien wachsende weitere Abspaltungstendenzen Europa. "Wir sehen den Beginn einer schrittweisen Regionalisierung Europas", sagte Zeman laut der Nachrichtenagentur CTK bei einer Diskussion mit Regionalpolitikern in Nordböhmen.
Er erwarte, dass sich nun auch Schottland erneut bemühen werde, Großbritannien zu verlassen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass Schottland diesmal Großbritannien verlassen und in die EU eintreten will", meinte der tschechische Präsident. Außerdem gebe es Padanien in Norditalien, wo eine starke separatistische Bewegung entstanden sei, so Zeman.
Sagt Bayern "Servus"?
Seine "eigene wilde Hypothese" seien auch mögliche separatistische Tendenzen in Deutschland. Da separatistische Tendenzen meist in wohlhabenden Regionen auftreten würden, würde wohl der Freistaat Bayern als erstes wegtreiben, spekulierte Zeman und fügte hinzu: "Natürlich sage ich nicht, dass dies passieren wird, Gott bewahre. Nichtsdestotrotz würde ich gerne die Tatsache erwähnen, dass kurz nach dem ersten Weltkrieg ein Projekt eines wiedererrichteten bayrischen Königreich unter den Wittelsbachern vorbereitet wurde. Wenn diese Projekt umgesetzt worden wäre, wäre es wahrscheinlich für Adolf Hitler schwieriger gewesen, an die Macht zu kommen."