Das Finanzministerium startet einen Pilotversuch zum automatischen Steuerausgleich, über FinanzOnline kann man sich bequem Geld zurückholen.
Genau 801.425 Österreicher haben ihre Arbeitnehmerveranlagung für 2007 noch nicht durchgeführt. Ihnen stehen laut Berechnungen der Finanzämter Beträge ab einer Höhe von 5 Euro zu, durchschnittlich sind es sogar 186 Euro. Ohne Steuerausgleich würden sie in Summe somit auf fast 150 Mio. Euro verzichten. Erstmals informiert nun das Finanzministerium die Betroffenen per Brief darüber, wieviel Steuergutschrift ihnen voraussichtlich zusteht und wie sie ihr Geld zurückholen können - vorzugsweise auf dem elektronischem Weg über FinanzOnline.
Unbürokratische HIlfe in Zeiten der Teuerung
"Die
Menschen sollen sich das Geld zurückholen, das ihnen zusteht", so
Finanzminister Wilhelm Molterer. Steuergerechtigkeit bedeute auch, die
Menschen über ihre voraussichtliche Steuergutschrift zu informieren. "Gerade
in Zeiten der Teuerung ist das eine rasche und unbürokratische Unterstützung
für die Menschen in unserem Land", so der Finanzminister. Laut
Berechnungen des Finanzministers könnten knapp 100.000 Bezieher von geringen
Einkommen, die keine Steuern zahlen, auf diesem Weg jeweils 110 Euro
Negativsteuer erhalten.
Steuerausgleich per Post oder online
Der Brief an die
Einkommensbezieher ist ein erstes Zwischenergebnis auf dem Weg zur "Vorausgefüllten
Steuererklärung", die auch im aktuellen Regierungsprogramm als
Ziel definiert wurde. Mit dem Schreiben erhalten die Bürger auch eine
Anleitung, wie sie zur Steuergutschrift kommen. Dazu gibt es zwei Wege,
entweder elektronisch über FinanzOnline (www.finanzonline.at)
oder schriftlich auf dem Postweg. Rascher, bequemer und günstiger sei
elektronische Übermittlung der Erklärung, so das Ministerium.
2007 haben bereits rund 3,3 Millionen Österreicher von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich über die Arbeitnehmerveranlagung ihre zuviel bezahlten Einkommenssteuern zurückzuholen, davon rund 1 Million über FinanzOnline. Derzeit machen 36 Prozent ihre Veranlagung über FinanzOnline.
Ansprüche meist zwischen 5 und 730 Euro
Die Beträge, die
die Experten des Finanzministeriums für jeden Anspruchsberechtigten
ausgerechnet und ermittelt haben, bewegen sich für 2007 großteils in einer
Bandbreite von 5 bis 730 Euro, über 43.000 haben Ansprüche, die noch höher
liegen. Die größte Gruppe mit über 313.000 Personen hat Anspruch auf Summen
zwischen 110 und 730 Euro, davon entfallen rund 95.000 auf die Bezieher der
Negativsteuer von genau 110 Euro. Jeweils knapp 150.000 Personen haben
Ansprüche auf Beträge zwischen 20 und 50 Euro bzw. 50 und 110 Euro. Knapp
100.000 könnten eine Steuergutschrift zwischen 10 und 20 Euro, und rund
50.000 zwischen 5 und 10 Euro lukrieren.
Im Finanzministerium wird schon seit längerem an der "Vorausgefüllten Steuererklärung" gearbeitet. Indem die Finanzbehörde die ihr bekannten Daten schon vorab einträgt und dem Steuerzahler kommuniziert, soll die Arbeitnehmerveranlagung den Menschen so einfach wie möglich gemacht werden. Mit der nun startenden aktiven Information über das jeweilige voraussichtliche Steuerguthaben ist ein weiterer Schritt in diese Richtung getan.