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2 Meinl-Firmen werden aufgelöst

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Die Airports International und Power International werden noch heuer liquidiert. Die Papiere sind zu Mittag vom Handel ausgesetzt worden. Die Eigentümer bekommen rund 500 Mio. Euro.

Airports International (Nachfolgeunternehmen von Meinl Airport International/MAI) und Power International (Nachfolgeunternehmen von Meinl International Power/MIP) werden heuer aufgelöst. Weitere Investments sollen nicht mehr getätigt, bestehende verkauft werden.

Papiere seit Mittag nicht handelbar
Zugleich haben die Unternehmen eine Kapital-Rückführung an ihre Eigentümer über insgesamt rund 500 Mio. Euro beschlossen. In einem ersten Schritt sollen Inhaber von AI-Zertifikaten 3,50 Euro je Zertifikat erhalten, für PI-Aktien soll es 4,20 Euro je Aktie geben. Zu Mittag sind die Papiere beider Unternehmen vom Handel ausgesetzt worden.

Geld fließt schon im Mai
Bereits im Mai sollen an die Inhaber von Zertifikaten der Power International (PI) 252 Mio. Euro ausgeschüttet werden, die Zertifikate-Inhaber der Airports International (AI) sollen 245 Mio. Euro bekommen, so Board-Chairman Wolfgang Vilsmeier. Er rechnet mit einer "überwältigenden Mehrheit" für diesen Vorschlag bei den außerordentlichen Hauptversammlungen am 21. und 22. April.

Focus weg von Meinl Bank
Abgestimmt wird laut Vilsmeier auch über eine Änderung der Satzungen, die bisher vor allem auf die Interessen der Meinl Bank ausgerichtet gewesen seien: "Die Struktur dieser Fonds war primär darauf ausgerichtet, hohe Cash Flows in Richtung Meinl Bank zu generieren." Erreicht worden sei das durch überzogene Managementverträge für die früheren Managementgesellschaften und komplizierte Lizenzverträge für den Namen Meinl.

Hauptsache: Kaufen
"Die Managements hatten eine Incentive-Struktur, die an der Bilanzsumme orientiert war", so Board-Direktor Hans-Peter Dohr. "Sie hatten also ein massives Interesse zu kaufen, egal was." Man müsse sich das so vorstellen: Wenn um 100 Mio. Euro Eigenkapital und weitere 400 Mio. Euro Fremdkapital eine Akquisition getätigt wurde, sei auf Basis der Gesamtsumme von 500 Mio. Euro eine Management Fee von 60 Mio. Euro errechnet worden, "nur weil die 400 Millionen Kredit aufgenommen haben", so Dohr.

Manager zu teuer
PI habe durchaus gute Assets gekauft, "aber die Rendite wurde durch die Managementverträge zerstört", sagte Dohr. Die von den AI erworbenen Flughäfen hätte sehr wenige Passagiere - "wenn da ein Flug ausfällt, ist die Rendite zerstört".

Eigene Manager geklagt
In Sachen Airports International gebe es daher bereits seit längerem Klagen gegen das Management und die Meinl Bank mit einem Streitwert von 250 Mio. Euro. Bei PI sei gegen die Meinl Bank auf Gebühren-Rückzahlung (etwa für Market-Maker-Gebühren) in Höhe von 27 Mio. Euro geklagt worden. Auch diese Summen würden natürlich an die Aktionäre ausgezahlt werden, so Vilsmeier.

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