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280.000 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt 2007

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Der AK-Chef Herbert Tumpel verteidigte die Lohnabschlüsse. Die Arbeitslosenzahlen seien niedriger als 2006, aber immer noch um 50.000 mehr als 2000.

Etwa 280.000 Menschen sind im Jahresdurchschnitt 2007 in Österreich arbeitslos gewesen. Dies erklärte Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel in einem Interview mit dem "Kurier" (Dienstag-Ausgabe). Gegenüber 2006, wo in Summe noch knapp 297.000 Österreicher einen Job suchten oder in AMS-Schulungen waren, ist die Arbeitslosigkeit damit erneut leicht zurückgegangen. Verglichen mit dem Jahr 2000 seien aber immer noch um 50.000 mehr Menschen arbeitslos, beklagte Tumpel. Die Kosten für diese Zunahme beziffert der AK-Präsident mit über einer Mrd. Euro.

"Weniger Bewerbungs-Kurse bei AMS"
Im nächsten Jahr werden laut der Arbeiterkammer etwa 12.500 überbetriebliche Lehrplätze notwendig sein. Tumpel plädierte im "Kurier" für eine abgeschlossene Ausbildung. Außerdem fordert er mehr gezielte Fachkurse auch für Arbeitslose: "Wir brauchen weniger Kurse vom AMS, wie man sich bewirbt."

Tumpel: Lohnabschlüsse seien nicht zu hoch
Verteidigt hat der AK-Chef im "Kurier" die jüngsten Lohnabschlüsse. Auf Kritik einiger Experten, die Abschlüsse zwischen 3 und 4 Prozent seien zu hoch, erklärte er: "Das waren dringend notwendige Abschlüsse. Ich weise es entschieden zurück, dass sie zu Teuerungen führen." Es sei schon 2007 zu massiven Preissteigerungen gekommen: Treibstoffe hätten um 19 Prozent mehr gekostet, Energie um 12 Prozent, Lebensmittel seien sieben Prozent teurer geworden.

Höhere Löhne notwendig wegen gestiegener Kosten
Die Schuld dafür gibt Tumpel seinerseits vor allem den gestiegenen Treibstoffpreisen und der Biosprit-Beimengung. Die Beimengung von Biosprit koste die Konsumenten jährlich 140 Mio. Euro durch höhere Treibstoffpreise und führe zu höheren Agrar- und damit Lebensmittelpreisen, sagte Tumpel. Zu den Spritpreisen generell müsse sich der Wirtschaftsminister überlegen, "ob das Agreement tauglich ist, sich nur an den (Großhandels-)Preisen in Rotterdam zu orientieren".

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