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Bauern schlagen wegen Getreidepreises Alarm

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Fallende Getreidepreise machen den Bauern zu schaffen. Schuld daran ist unter anderem der Rohölmarkt.

Ursache sei die Situation am Rohölmarkt, so Willi Zellner, Referent der Marktberichtsstelle im Bayerischen Bauernverband. Der Weizenpreis als Eckpreis für landwirtschaftliche Produkte orientiere sich am Rohölpreis. Dieser aber falle derzeit deutlich. Zugleich hätten sich Dünger, Diesel und Pflanzenschutzmittel enorm verteuert. Mehrausgaben für die Getreideproduktion um bis zu 10.000 Euro seien für viele bayerische Betriebe keine Seltenheit.

Niedrigere Preise als im Vorjahr
Die Erzeugerpreise für Brotweizen seien seit Beginn der Ernte von 170 Euro pro Tonne auf 160 Euro pro Tonne gefallen. Ähnlich sehe es bei Brotroggen und anderen Getreidearten aus. Sehr niedrig seien die Preise im Vergleich zum Vorjahr: Bekam der Landwirt für eine Tonne Brotroggen vor einem Jahr mehr als 180 Euro, seien es jetzt gerade noch 140 Euro. Ein weiterer Grund für die niedrigen Getreidepreise seien die weltweit hohen Ernteprognosen. So sei der Markt derzeit reichlich versorgt und es fehlten Exportmöglichkeit in Drittländer. Vor allem durch die hohe Ernte in der Schwarzmeerregion seien wichtige Absatzmärkte für heimisches Getreide blockiert.

Sinkende Getreide-, höhere Lebensmittelpreise?
Der Sinkflug des Getreidepreises zeige erneut, dass die Landwirtschaft die Lebensmittelpreise nicht nach oben treibe. Denn trotz sinkender Erzeugerpreise stiegen die Verbraucherpreise an: Eine Semmel koste heute beispielsweise etwa 30 Cent, vor einem Jahr seien es noch 25 Cent gewesen. Der Landwirt verdient laut Bauernverband an einer Semmel nur etwa 0,6 Cent. Durchschnittlich 29,4 Cent des Verkaufspreises und mehr als vier Cent der Preiserhöhung gingen beim Kauf einer Semmel an Herstellung, Personal, Vertrieb und Werbung.

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